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Lüftungsanlagen in Klassen: „Pilotprojekt“ verdient Aufmerksamkeit
Kommentar
Noch fehlt der politische Beschluss. Aber die Zeichen stehen günstig für Lüftungsanlagen in Raesfelder Schulen. Dorsten und Schermbeck sollten genau hinschauen, findet unser Autor.
Für die Omikron-Welle, die derzeit Schulen und Kitas überrennt, kommt der möglicherweise positive Beschluss der Politik in Raesfeld zu spät. Erst ab den Sommerferien könnten Lüftungsanlagen in allen Klassenräumen der drei Schulen eingebaut sein.
Die Raesfelder Schulen hätten damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. So wie sie die Schermbecker Schulen mit den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten iPads haben.
Nutzen mit Zahlen belegen
Falls die Lüftungsanlagen tatsächlich kommen, sollten die Nachbarkommunen Dorsten und Schermbeck genau hinschauen. Und die Raesfelder Schulen sollten versuchen, den Nutzen der von ihnen geforderten teuren Anlagen mit Zahlen zu belegen. Lassen sich damit wirklich Infektionen in den Wintermonaten vermeiden? Vielleicht sogar, ohne dass Schüler dauernd eine Maske tragen?
Dass es Corona gar nicht braucht, um Klassen und Kollegien regelmäßig kräftig zu dezimieren, wissen wohl alle Eltern, die dann einspringen müssen.
Wenn Corona nicht mehr das Geschehen dominiert, werden sich Bund und Land allerdings wohl nicht mehr so spendabel wie in Raesfeld (80-prozentige Förderung) zeigen. Wenn es wieder kalt in den Klassen wird, dürfte man sich wohl eher an das Merkel-Zitat erinnern: „Vielleicht macht man auch mal eine kleine Kniebeuge oder klatscht in die Hände.“
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
