Lockeres Pflaster in Dorstener Innenstadt und Klosterstraße Gutachten zeigt Problem auf

Gutachten zu lockerem Pflaster in Dorstener Innenstadt und Klosterstraße
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Sowohl die Dorstener Innenstadt als auch die Klosterstraße im Bereich der Georgstraße wurden erst vor wenigen Jahren neu gepflastert. Doch schon kurz darauf lösten sich die Steine in den Fugen, was besonders Radfahrer als „Klackern“ wahrnehmen.

Die Verwaltung hatte daraufhin einen Gutachter beauftragt, sich die Schäden genau anzusehen. Und eigentlich sollte der seine Erkenntnisse am Dienstag (11. Februar) in der Sitzung des Bauausschusses mitteilen, war aber terminlich verhindert. In der nächsten Sitzung soll der Bericht nachgeholt werden.

Ein E-Scooter steht an der Franziskanerkirche in Dorsten.
Das Pflaster an der Franziskanerkirche in der Dorstener Altstadt hatte sich bereits 2023 gelöst - rund drei Jahre nach dem Verlegen. © Berthold Fehmer

Auf Nachfrage von Michael Haake (Grüne), ob man nicht ein paar Erkenntnisse aus dem Gutachten schon vorweg bekannt geben könnte, sagte Johannes Büsken, Leiter des Tiefbauamts, dass der Gutachter das lockere Pflaster in der Innenstadt als „nicht so dramatisch“ bewerte.

Dort müssten die „relativ schmalen Fugen“ des Klinkerpflasters erneut gefüllt werden, was teilweise im Bereich der Kirche bereits geschehen sei und auch den erwünschten Erfolg gebracht habe, so Büsken. „Das ist eine Frage der Fugenpflege.“

Schäden im Untergrund

Anders gestalte sich die Situation an der Klosterstraße im Bereich Georgsplatz, „wo es Schäden bis in den Untergrund gibt“, so Büsken. Das Klappern der Steine sei das Problem, aber es habe sich schon Material in die „Bettungsschicht“ eingearbeitet. Mit Bettungsschicht wird die Schicht zwischen Pflastersteinen und Tragschicht bezeichnen. Büsken: „Die Bettungsschicht ist zermahlen worden, was dann dazu führt, dass die schlechter durchlässig ist.“ Deshalb bleibe Wasser stehen, „und das ist dann so ein Kreislauf“. Zudem gibt es in dem Bereich bereits Fahrrinnen.

Für den Bereich des Georgsplatzes sei man mit dem Pflasterhersteller im Kontakt , so Büsken. Dort gebe es ein separates Gutachten und es gebe auch spezielles Fugenmaterial, mit dem man die Wasserdurchlässigkeit erhöhen könne. Aber man gehe davon aus, dass man am Georgsplatz in die Bettung eingreifen müsse.

Klageverfahren möglich

Wenn es zu eventuellen Klageverfahren komme, sei es wichtig, zuvor den Gutachter gehört zu haben, sagte Ausschussvorsitzender Thomas Grund (CDU). Michael Haake äußerte dennoch Unverständnis, warum es zu dem beschriebenen Zustand habe kommen können. Denn das in Dorsten verwendete Pflaster sei dort sicherlich nicht als Erstes zum Einsatz gekommen. „Verwundern tut mich das schon.“

Heiko Raffelt (SPD) versuchte, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen: Die Klosterstraße sei eine „Quartiersammelstraße“, wo eine Geschwindigkeitsbegrenzung gelte. Wenn dort schneller gefahren werde und auch größere und schwerere Fahrzeuge dort unterwegs seien als geplant, „dann pulverisiert da alles“. Raffelt gab auch zu bedenken: „Wir haben da Fördergelder bekommen. Wenn wir jetzt groß da was ändern - wir nehmen alles raus und machen Asphalt rein -, dann müssen wir das selber zahlen.“

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