Re-live: Demonstration in der Altstadt Darum waren fast alle Apotheken in Dorsten geschlossen

Apotheken in Dorsten geschlossen: Demonstranten erklären die Gründe
Lesezeit

Der Dorstener Apotheker Gerrit Nattler sprach von einer „existenziellen Bedrohung“ der Vor-Ort-Apotheken. Um darauf aufmerksam zu machen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 17 Dorstener Apotheken am Mittwoch (14.6.) demonstriert. Etwa 100 von ihnen standen zwischen 10 und 14 Uhr in weißen Kitteln auf der Essener Straße in der Innenstadt.

Der Grund für den Protest: Die Apotheken würden wegen der enormen Bürokratie ersticken. Schuld daran hätten die Politik und die Krankenkassen, sagt Gerrit Nattler. Außerdem habe sich seit 20 Jahren nichts an der Bezahlung für die Apothekerinnen und Apotheker geändert.

Kosten um 40 Prozent gestiegen

Der Inhaber mehrere Elisana-Apotheken in der Lippestadt sprach davon, dass zudem die Kosten für Personal, Strom und die Logistik gleichzeitig um rund 40 Prozent gestiegen seien. Hinzu komme der Aufwand, den die Apotheken betreiben müssten, um den Medikamentenmangel aufzufangen.

In Summe trage all das dazu bei, dass immer mehr Vor-Ort-Apotheken in Deutschland schließen müssten. Nattler nannte entsprechende Zahlen dazu: „In Deutschland schließt im Schnitt alle 17 Stunden eine Apotheke.“ Dieser Trend müsse unbedingt aufgehalten werden.

Während der Demonstration war lediglich die Alte Markt Apotheke in Dorsten geöffnet, um in dringenden Fällen die Notversorgung mit Medikamenten zu gewährleisten.

Das Interview mit Apotheker Gerrit Nattler sehen Sie im Re-live auf www.dorstenerzeitung.de.

Alle Apotheken in Dorsten am 14. Juni geschlossen : „Wir werden kaputtgespart“

Apotheker-Protest in Dorsten: Medikamente gibt es im Notfall nur an einer Stelle

Apotheker Felix Holzwarth: „Hamsterkäufe bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten“