Die Erinnerung an das Zehn-Meter-Hochwasser vom Jahreswechsel 2023/2024 sitzt so manchen Lippe-Anrainern wohl noch immer in den Knochen. Die verregneten vergangenen Tage haben die Lippe in Dorsten nun erneut wieder deutlich ansteigen lassen.
„Unsere Mitarbeiter sind deshalb wieder in Ruf-Bereitschaft versetzt worden“, erklärt Pressesprecher Ilias Abawi vom Lippeverband auf Anfrage der Redaktion.

Denn im Bereich der Dorstener Altstadt an der Borkener Straße hat der Pegel am Dienstagmorgen (7.1.) um 10.30 Uhr einen Stand von 6,50 Meter erreicht und damit den Schwellenwert für die Hochwasser-Warbstufe 1, bei der der Lippeverband die Deiche und Pumpwerke im Blick hält.
Inzwischen hat der Fluss im Dorstener Pegel-Häuschen nahe dem Lidl-Markt mit 7,86 Metern (Stand: Dienstag, 7.1., 16.55 Uhr) einen neuerlichen Höchststand - damit weit mehr als der statistisch mittlere Wasserstand (fünf Meter) und sogar mehr als der mittlere Hochwasserstand (7,66 Meter).
Scheitelpunkt am Mittwoch
Inzwischen ist der Regen verschwunden, auch aus den Lippe-Zuflüssen im Osten kommt nicht mehr so viel Wasser wie vorher in Dorsten an, sodass in den nächsten Stunden nur noch mit einem geringen Anstieg des Pegels zu rechnen sei. „Aufgrund unserer Prognosen gehen wir davon aus, dass der Scheitelpunkt am Mittwoch (8.1.) erreicht sein dürfte“, so Ilias Abawi am Dienstagmittag.
Die jetzt auf Gelb stehende Ampel im internen System des Lippeverbands werde also nicht auf Rot umspringen, ein Pegelstand von 8,50 Meter also nicht zu erwarten und damit nicht die Hochwasser-Warnstufe 2, die dazu führen würde, dass Mitarbeiter des Lippeverbands dann 24 Stunden rund um die Uhr am Fluss im Einsatz wären, um zu kontrollieren und gegebenenfalls Treibgut zu entfernen.