Jeden zweiten Sonntag wird’s voll im Treffpunkt Altstadt, denn dann hat das „Café Downtown“ geöffnet. Das nächste Mal am 19. März. Ukrainerinnen und Ukrainer aus allen Stadtteilen kommen regelmäßig mit ihren Kindern zu diesem Treff. Mindestens 50 Personen besuchen den Treff, der stets von 15 bis 18 Uhr im neuen soziokulturellen Mittelpunkt der Altstadt stattfindet. Dreh- und Angelpunkt der Treffen ist Klara Rosbach-Schmidt.
Die Sozialpädagogin hatte gerade erst bei der Stadt angefangen, um sich im Treffpunkt Altstadt schwerpunktmäßig um den Kinder- und Jugendbereich zu kümmern, als der Ukraine-Krieg ausbrach. Rosbach-Schmidt stammt aus Kasachstan und spricht Russisch − wie auch die meisten Ukrainer. Und als das Leo schon im April die ersten Angebote für ukrainische Kriegsflüchtlinge auflegte, war Klara Rosbach-Schmidt eine gefragte und nimmermüde Ansprechpartnerin.
Geld von der Aktion Mensch
Als die Dorstener Lebenshilfe Fördergelder für die Integration von Flüchtlingen bei der Aktion Mensch bewilligt bekam und der umgebaute Treffpunkt Altstadt wieder nutzbar war, zog das Café Downtown jeden zweiten Sonntag ein.
Mit großem Erfolg, denn das Café ist jedes Mal rappelvoll. Eigentlich gedacht für die 550 Ukrainer, die nach Auskunft von Sozialdezernentin Nina Laubenthal inzwischen fest in Dorsten leben, kommen manchmal auch Menschen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen, die womöglich nur kurz in Dorsten bleiben.
Gut vernetzte Community
Das Angebot hat sich rumgesprochen in der ukrainischen Gemeinschaft. „Wir sind mittlerweile wie eine große Familie“, erzählt Klara Rosbach-Schmidt, die dank ihrer guten Vernetzung in der Stadt auf viele Fragen der Neubürger eine Antwort weiß. So hilft sie bei Behördengängen, bringt Kinder und Jugendliche in passenden Freizeitprojekten unter und organisiert ehrenamtliche Sprachkurse für diejenigen, die bislang keinen der abgezählten Plätze in einem Integrationskurs ergattern konnten, aber dennoch die deutsche Sprache schnell lernen wollen, um eine Arbeit aufnehmen zu können.

Beim Kuchenbacken, Tischdecken und Kaffeekochen kommt man sich näher, lernen sich auch die Ukrainer aus verschiedenen Stadtteilen besser kennen. Klara Rosbach-Schmidt: „Wir wollen den Menschen ihre Zeit hier so angenehm wie möglich machen und denen, die bleiben wollen, bei der Integration helfen.“ Das von der Lebenshilfe getragene Projekt ist zunächst befristet bis August.
Tobias Wessel und Antonius von Hebel von der Lebenshilfe und Jacky Möller aus dem Leitungsteam des Treffpunkts Altstadt hoffen, dass sie das gut genutzte Angebot auch danach aufrechterhalten können.
Schon jetzt kommt das Café Downtown fast ohne Hilfe von außen aus: Die Familien unterstützen Klara Rosbach-Schmidt im Café-Betrieb tatkräftig. Dennoch werden Angebote gern angenommen: Wenn zum Beispiel das Atlantis Willkommens-Pakete spendiert oder der im Haus probende Chor unter den Café-Besuchern Gesangstalente entdeckt und zu Proben einlädt.
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