Kurioser Asphaltweg in Dorsten Anwohner bekommen nur für ein paar Tage eigene Straße

Kurioser Asphaltweg: Anwohner bekommen ihre eigene Straße
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Normalerweise ist die 13 Hektar große Brachfläche mit Toren und Gittern versperrt, das dortige Grün wächst still vor sich hin. Doch vor ein paar Tagen haben Spaziergänger und Radfahrer vom Deich aus einige Arbeiter in und auf Baumaschinen entdecken können.

Inzwischen lässt sich gut ein neuer Schotter- und Asphaltweg entdecken, den sie errichtet haben und der sich von dem einen zu dem anderen Zugang erstreckt. Und die schmale Straße kann inzwischen sogar von einzelnen Autos befahren werden, weil die Absperr-Tore geöffnet wurden.

Es handelt sich um das Gelände des ehemaligen Kohlehafens der Zeche Fürst Leopold, der in Höhe des Segelflugplatzes zwischen Lippe und Kanal liegt. „Was haben die Arbeiten und die neue Straße zu bedeuten?“, fragten uns einige Anrufer. „Gibt es etwa Baupläne für das Areal?“

Nein, weit gefehlt, es ist viel kurioser. Die neu entstandene „Straße“ wird nämlich nur übergangsweise genutzt. Und zwar allein „von Anliegern des Hammer Wegs, von der Müllabfuhr sowie im Falle des Falles auch von den Rettungskräften, falls diese zum Hammer Weg gerufen werden“, sagt Svenja Küchmeister von der Pressestelle des Kreises Recklinghausen auf Anfrage. würden.

Hintergrund ist: Die Zufahrt zum Hammer Weg ist seit Montag (11.) im Zuge der aktuellen Bauarbeiten an der Lippebrücke im Dorf Hervest, die im Auftrag der Kreisverwaltung stattfinden, für mehrere Tage gesperrt.

Da der Hammer Weg eine Sackgasse ist, müssen die Anlieger (zu denen auch die Mitglieder des Bogensportclubs gehören) während dieser Zeit auf anderem Wege zu ihren Adressen gelangen.

Hinter dem verschlossenen Tor am Ende des Hammer Wegs ist der neue asphaltierte Weg zu erkennen.
Hinter dem verschlossenen Tor am Ende des Hammer Wegs ist der neue asphaltierte Weg zu erkennen. © Michael Klein

Und das geht mangels anderer Zufahrtsstraßen kilometerweit entfernt nur über die Innenstadt-Brücken der B 224 (Borkener Straße), runter zum Wohnmobil-Stellplatz, hoch zur Deichstraße „Zur Lippe“, wieder runter zum Gelände des Motor-Yacht-Clubs - und dann weiter über das ansonsten dort versperrte Kohlehafen-Areal, das auf der anderen Seite am Hammer Weg endet.

„Mit der Ruhrkohle AG als Eigentümerin der Fläche haben wir verabredet, dass wir den unbefestigten Weg dort für den Autoverkehr herrichten, anschließend wird er wieder zurückgebaut“, so Svenja Küchmeister. „Unsere Fachleute haben mehrere Varianten geprüft, das ist für sie die praktikabelste Lösung“, so Svenja Küchmeister.

Anlieger, Stadt und Rettungsdienste seien im Vorfeld informiert worden, erklärt sie. 100.000 Euro kostet es, das Provisorium auf- und wieder abzubauen. „Das ist uns die Sicherheit der Anlieger wert“, sagt sie.

Gelände-Zukunft unklar

Auf dem Hafen-Gelände wurde früher die mit der Zechenbahn angelieferte Kohle auf Kanalschiffe umgeladen. Das Abschlussbetriebsplanverfahren ist seit 2015 beendet. 2015 hat auch die Bergaufsicht geendet. Was mit dem Gelände passiert, ist unklar. Eine früher mal angestrebte Wohnbebauung („Wasserstadt Dorsten“) scheint vom Tisch, im aktuellen Regionalplan ist als zweckgebundene Nutzung „Erholung und Freiraum“ festgelegt.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. September 2023.

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