Tausende waren dem Aufruf des Bündnisses „Wir in Dorsten gegen Rechts“ gefolgt und für die Demokratie „aufgestanden“. Gut 5.000 Menschen versammelten sich deshalb auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Fast zweieinhalb Wochen ist das nun her. Jetzt steht fest, wie es kurz- und mittelfristig weitergehen soll.
Für Ruth Lange, Mitgründerin des Bündnisses, ist klar: „Wir bleiben dran!“ Und das macht sich unter anderem an den Terminen bemerkbar, die die Ehrenamtlichen in ihrem aktuellen Newsletter (Ausgabe vom 14.2.) veröffentlicht haben. Und die folgen zum Teil Schlag auf Schlag.

Bürgergespräch im Treffpunkt Altstadt
So findet noch im Februar das offene Bürgergespräch im großen Saal des Treffpunkts Altstadt statt (22. Februar, 18 Uhr, Anmeldung bis 21. Februar unter info@dorsten-gegen-rechts.de). Einige Anmeldungen liegen bereits vor.
Eine moderierte Diskussion soll einen offenen Austausch ermöglichen, vor allem über die individuellen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Ruth Lange: „Wir möchten gemeinsam Wege finden, wie wir diese Werte stärken und extremistischen Tendenzen entgegentreten können.“
Nur wenige Tage später findet dann die nächste Aktion statt. Diese führt das Bündnis nach Marl. Dort hält die AfD am 24. Februar (Samstag) ihren Landesparteitag im Eventzentrum NRW an der Gräwenkolkstraße ab. Eine Protest-Demonstration wird vom DGB geplant (24. Februar, 10 Uhr) ist geplant.
Demo in Marl steht auf der Liste
Daran möchten das Dorstener Bündnis gegen Rechts sowie Vertreter der „demokratischen Parteien“ und der Kirche teilnehmen. Ruth Lange erklärt: „Wir sind dabei, einen, vielleicht zwei Busse zu organisieren.“ Damit sollen die Demo-Teilnehmer nach Marl-Sinsen kommen.
Zudem würden immer mehr Menschen die Informationen des Bündnisses erhalten. Die Resonanz auf die Arbeit habe sich erhöht. Vor allem nach der Veröffentlichung von Correctiv über das konspirative Treffen von AfD- und CDU-Politikern sowie Rechtsradikaler und einiger reicher Einzelpersonen nahe Potsdam.
Mehr Leute abonnieren den Newsletter
Ruth Lange macht das an mehreren Faktoren fest: So hätten sich beispielsweise seit der Kundgebung auf dem Marktplatz mehr Menschen für den regelmäßigen Newsletter eingetragen.
Sie verdeutlicht: Zuvor hätten rund 140 Menschen die Newsletter bekommen, nun seien es etwa 180 Interessierte. Ein ähnlicher Anstieg sei bei Instagram (873 Follower) und Facebook (485 „Gefällt mir“-Angaben, 555 Follower) zu beobachten.
Ein weiterer Grund dafür: Das Bündnis nutzt mittlerweile vermehrt die Sozialen Medien. So hatte es Ruth Lange im August 2023 gegenüber dieser Redaktion angekündigt. Doch anstatt gegen rechte Parolen zu wettern, setzen sie auf Ankündigungen von Aktionen, wie eben das Bürgergespräch oder regelmäßige Infostände auf dem Marktplatz.
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