Ampel mit Auto und Fußgängern

Radfahrer und Fußgänger müssen immer auf der Mittelinsel warten, bevor sie die Ampelkreuzung an der Willy-Brandt-Allee/Vestische Allee komplett überqueren können. © Michael Klein

Mittelinsel mit „Wartezwang“: Radfahrer in Dorsten fühlen sich unwohl

rnAmpelkreuzung

Auf einer viel befahrene Kreuzung zweier Bundestraßen in Dorsten hat es kürzlich einen schweren Unfall gegeben. Radfahrer und Fußgänger bemängeln die lange Wartezeit auf der Mittelinsel.

Dorsten

, 28.05.2022, 06:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diese Ampelanlage in Dorsten hat schon viele Fußgänger und vor allem Radfahrer genervt. Denn die Technik an der viel befahrenen Bundestraßen-Kreuzung Vestische Allee/Willy-Brandt-Ring ist so geschaltet, dass Passanten und Radler während einer Grünphase nicht in einem Rutsch die Fahrbahnen überqueren können, sondern auf den Mittelinseln erneut warten müssen, bis das Rotlicht für die nächste Fahrbahn erlischt und sie weiter dürfen.

Über die Kreuzung, die auch eine Zu- und Ausfahrt am Toom-Parkhaus aufweist, wird der motorisierte Hauptverkehr durch die Dorstener Innenstadt geleitet. Aber auch viele Radfahrer nutzen sie als Verbindung zwischen Marler Straße (B 225)/Bochumer Straße (B 224) und der Innenstadt-Rampenanlage am Recklinghäuser Tor. Oder als Nord-Süd-Achse, die eigentlich ein schnelles Fortkommen entlang des Willy-Brandt-Rings/Ostwalls (B 224) erlaubt.

Jetzt lesen

Wenn da nicht die Ampelanlage wäre, an der man als Radfahrer und Fußgänger je nach Richtung durchaus schon mal fast zwei Minuten warten muss, um sie komplett überqueren zu können. Bei einem notwendigen Richtungswechsel über zwei Ampeln kann es auch doppelt so lang werden.

„Fühle mich nicht wohl“

Leserin Annegret Merten sieht dort dringenden Handlungsbedarf. „Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich bei dieser Ampelanlage auf der Mittelinsel stehe“, sagt sie. „Der Verkehr brandet von allen Seiten, die Mittelinsel ist wirklich sehr klein und es ist nicht möglich, von einer auf die andere Seite zu gelangen ohne diese Zwangspausen.“

Zudem es dort sehr gefährlich sein kann, wie ein Unfall beweist: Dort wartete kürzlich eine Passantin auf der Mittelinsel, als ein plötzlich ausscherendes Auto auf sie zufuhr.

Kreuzung mit Autos.

Die Ampelkreuzung gehört zu den meistbefahrenen Verkehrsverbindungen in Dorsten. © Michael Klein

„Ihr Leben wäre sehr wahrscheinlich beendet, hätte der Ampelmast, gegen den das Auto prallte, nicht Schlimmeres verhindert“, so Annegret Merten. „Es leuchtet mir nicht ein, dass sich an der Einstellung der Ampelanlage nicht derart etwas verändern lassen könnte, dass auch dem Fußgänger und dem Radfahrer Gerechtigkeit widerfährt“, meint sie.

„Große Auswirkungen“

Aber das wird vorerst nicht passieren, erklärte Nadia Leihs, Pressesprecherin der Straßenbaubehörde Straßen.NRW. Denn eine solche Anlage, wie an dieser Stelle, müsse so viele Fahrbeziehungen berücksichtigen, dass sie sehr komplex und aufwändig programmiert sei. „Wenn man einer Stellschraube dreht, wenn man einer Seite mehr Zeit gibt, hat das sofort große Auswirkungen.“ Und das auch auf die weiteren Ampeln, „da kann es dann zu schnell zu Staus kommen.“

Jetzt lesen

Zudem sei diese Kreuzung so groß dimensioniert und jeweils mit zwei Abbiegespuren versehen, dass getrennte Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer vorgeschrieben seien. Ohne „verkehrliche Anordnung der Stadt“ könne die Landesbehörde sowieso nicht tätig werden. „Und ein Unfall-Schwerpunkt ist die Kreuzung auch nicht.“

Schlagworte: