Wie umstritten das Thema Konverter-Standort im Dorstener Stadtteil Altendorf-Ulfkotte gesehen wird, war zuletzt in der öffentlichen Sitzung der Ratskommission für Stadtentwicklung zu beobachten.
Noch steht dabei laut Aussage von Amprion-Vertretern nicht fest, ob ein Konverter auf Altendorfer Gebiet gebaut wird, um den Gleichstrom der aus Windparks im Norden Deutschlands stammen wird, auf Wechselstrom für die Umspannanlage Marl-Polsum umzuwandeln.
Dass vonseiten Amprions vergleichsweise wenig Hindernisse bei einer Fläche östlich von Altendorf-Ulfkotte gesehen wird, wurde allerdings auch deutlich. Denn dort verlaufen keine Öl- oder Gaspipelines wie an anderen geprüften Standorten. Kritik daran, dass es sich Amprion zu einfach mache, mussten sich die Firmenvertreter unter anderem von Bernd Schwane und Andreas Vortmann (beide CDU) gefallen lassen.
Strategische Vereinbarung
Wie gesagt: Ein Standort steht noch nicht fest. Aber es gibt mittlerweile eine milliardenschwere Vereinbarung, wer den Konverter liefern soll. „Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und Hitachi Energy haben eine strategische Vereinbarung über die bevorzugte Lieferung von vier Konverter-Stationen geschlossen“, so Amprion in einer Meldung.
Die Vereinbarung lege Hitachi Energy (mit Standorten in Schweden und Deutschland) als bevorzugten Lieferanten von vier Konverter-Stationen fest. Die Konverter werden im Umfeld der Netzverknüpfungspunkte Heide, Wilhelmshaven, Polsum und Hamm errichtet. Die Vertragspartner hätten sich darauf geeinigt, dass Hitachi Energy die erforderlichen Produktions- und Installationskapazitäten bis zur Projektvergabe vorhalten wird.
Strom für 5 Millionen Haushalte
Amprion plane, den Bau der Konverter in Höhe eines einstelligen Milliardenbetrags bis zum Oktober 2024 zu beauftragen. „Die gemeinsame Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, damit Korridor B Anfang der 2030er-Jahre grünen Strom für bis zu fünf Millionen Haushalte transportieren kann“, so Hendrik Neumann, Technischer Geschäftsführer bei Amprion.
Über welche Summen man bei den Konvertern spricht, hatte Amprion-Projektleiter Arndt Feldmann in der Ratskommission bereits erläutert: Ein Konverter sei ein „High-End-Produkt“, das eine halbe Milliarde Euro kosten werde und für die Standorte einzeln geplant und gebaut werden müsse. Bauzeit: zwei bis zweieinhalb Jahre.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. September 2023.
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