Bürgermeisterwahl in Dorsten: Endlich mal Opposition!

© Grafik: Martin Klose

Bürgermeisterwahl in Dorsten: Endlich mal Opposition!

rnKlare Kante

Erst war es ein Zweikampf, dann ein Dreikampf. Nun werden sich wohl vier Kandidaten um das Bürgermeisteramt in Dorsten bewerben. Ein gutes Signal für die Demokratie in dieser Stadt ist das.

Dorsten

, 10.07.2020, 07:50 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach dem Rückzug von Jennifer Schug (SPD) drohte die Bürgermeisterwahl zur Farce zu werden. Tobias Stockhoff gegen Marco Bühne, Amtsinhaber gegen Außenseiter, Christdemokrat gegen Rechtspopulist – für Dorsten wäre dieser „Zweikampf“ einem demokratischen Offenbarungseid gleichgekommen. Bislang hat die AfD noch keinen Hinweis gegeben, was sie auf kommunaler Ebene bewegen will.

Wer also die AfD nicht wählt, wählt den CDU-Kandidaten? Oder niemanden?

Doch dann ist ein erster kleiner Ruck durch die politische Landschaft gegangen. Zunächst nominierte „Die Partei“ einen Kandidaten, der freilich keinen Hehl daraus macht, dass er mit Stockhoffs Arbeit „eigentlich ganz zufrieden“ ist. Simon Rodriguez Garcia will indes „Turbopolitik machen“. Was auch immer das sein soll, die Grünen hat er damit offenbar wachgerüttelt. Natürlich war das genau so beabsichtigt...

Es wird nun einen echten demokratischen Wettstreit geben, wie sich Dorsten entwickeln soll. Es wird neue Ideen, andere Vorschläge geben. Und die bisherige Opposition macht endlich Opposition, wenn es um das wichtigste Amt der Stadt geht. So funktioniert Demokratie!

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Tobias Stockhoff wird angesichts der wachsenden Zahl von Mitbewerbern Stimmen verlieren, das ist klar. Ob es so viele sind. dass es Ende September sogar zur Stichwahl ums Bürgermeisteramt kommt? Das haben nun die Wähler in der Hand, und das ist gut so.