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Kita-Notstand im Dorstener Norden wohl behoben - Betreuung sogar in einer Kirche
Kinderbetreuung
Zum neuen Kindergarten-Jahr gibt es in Lembeck und Rhade wohl doch ausreichend Kita-Plätze. Eine Elterninitiative hatte sich über fehlende Plätze beklagt.
Kinderbetreuung in einer Kirche? Das wäre vor einigen Jahren wohl undenkbar gewesen. Doch so wird es ab August in Rhade kommen. In der Heilig-Geist-Kirche wird eine provisorische Kita eingerichtet.
Jugenddezernentin Nina Laubenthal rechnet in dieser Woche mit der Baugenehmigung, sodass am 1. August tatsächlich der Betrieb starten kann. 20 Plätze soll es dort geben, „einige Plätze sind noch frei“.
Das wird auch Eltern aus Lembeck freuen, die seit Monaten einen Platz für ihre Töchter oder Söhne suchen und sich zu einer Initiative zusammengeschlossen haben. „Wir sind nicht wählerisch und durchaus bereit, längere Wege auf uns zu nehmen. Aber es ist wichtig, dass unsere Kinder unter Gleichaltrigen sind“, sagte eine Mutter vor wenigen Tagen im Haupt- und Finanzausschuss.
Das Gotteshaus am Dillenweg wird allerdings nicht reichen, um allen Familien, die bislang „leer“ ausgegangen sind, ein Angebot zu unterbreiten. Laubenthal ist allerdings „sehr zuversichtlich“, dass sich die Situation im Dorstener Norden zeitnah entspannen wird.
Die Rede ist von „intensiven Gesprächen“ mit Grundstückseigentümern, um Stellplätze für Container zu bekommen, wie sie beispielsweise schon an der Grünen Schule in Wulfen-Barkenberg während der dortigen Gebäudesanierung genutzt wurden. Je ein Grundstück in Lembeck und Rhade hat die Stadt im Blick - „es gibt Baurecht und sie sind bereits erschlossen“, sagt die Dezernentin. Parallel sei bereits das Personalauswahlverfahren in die Wege geleitet worden.
Bürgermeister Tobias Stockhoff („Es ist nicht so, dass wir erst loslaufen, wenn ein Bürgerantrag kommt“) relativierte die Kritik an fehlenden Kita-Plätzen. Es sei - anders als bei den Schulen - sehr schwer, den genauen Bedarf zu kalkulieren. „Wenn viele U3-Kinder angemeldet werden, ist der Platzbedarf deutlich höher, weil die Gruppen dann kleiner sein müssen.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
