
Bei den ersten Jonglage-Proben klappte bei den Kindern schon vieles richtig gut. © Michael Klein
Feuerprobe bestanden: Kinder studieren in Dorsten Zirkusprogramm ein
Ferienspaß
Das große Zelt neben dem Treffpunkt Altstadt kündet derzeit von einem weiteren Höhepunkt des Ferienspaß-Programms in Dorsten: 110 Kinder proben hier für ihre Aufführungen im Manegen-Rund.
Ihre erste „Feuerprobe“ haben die Jungs locker bestanden: Haben die Fackel entzündet, es einmal kräftig lodern lassen und anschließend die gemeinsame Vorbeugung vor dem Publikum einstudiert. „Alles halb so gefährlich“, betont Felix (9): „Das ist ja nur Fakir-Benzin, das brennt nicht so stark.“ Und dennoch: „Ein bisschen nervös bin ich schon, ob am Samstag alles klappt“, sagt Johann (9) neben ihm.
Die beiden Kinder haben dann nämlich zwei große öffentliche Auftritte, um 11 und um 14 Uhr. Sie gehören zu den insgesamt 110 kleinen Teilnehmern eines Zirkus-Projektes, das derzeit auf dem Kletterpark-Gelände neben dem Treffpunkt Altstadt sein großes Zelt aufgeschlagen hat.
Seit Montag proben sie unter Anleitung vom Team des „Circus Solana“ und von rund 15 ehrenamtlichen Betreuern in mehr als einem Dutzend Workshops tagtäglich Manegen-Nummern ein: von Akrobatik über Trampolin-Springen bis hin zu Magier-Künsten und Clownereien.
Simon Rodriguez Garcia ist der Coach der kleinen „Feuerteufel“. „Eigentlich wollte ich am Samstag nur als Helfer beim Aufbau des Zeltes einspringen“, erzählt der Pädagoge und Leiter einer Dorstener Kampfsportschule. „Doch dann hat mich der Zirkus wieder angefixt.“

110 Kinder machen beim diesjährigen Zirkus-Projekt mit. © Privat
Denn neben Jacky Möller, die heute als pädagogische Leiterin des Treffpunkts Altstadt für das circensische Ferienspaß-Angebot verantwortlich ist, gehörte er schon vor 17 Jahren zu den Honorarkräften, die beim allersten Kinder-Zirkus namens „Zappzarapp“ auf dem Gelände dabei gewesen sind. „Damals waren wir die ersten in der Region, die so etwas veranstaltet haben“, sagt Christian Joswig, Leiter des Stadtteilzentrums.
5.000 Euro Förderung
Heutzutage finden solche Zirkus-Projekte an vielen Orte statt. In Dorsten ist es auch in diesem Jahr dennoch etwas Besonderes. Mit 5.000 Euro bekommt es eine satte Finanzspritze aus dem Förderprogramm „Aufholen nach Corona“.
Und außerdem dürfen zehn Kinder aus der Ukraine kostenlos mitmachen. Gut, dass die neue Treffpunkt-Sozialarbeiterin Klara Rossbach-Schmidt die ukrainische Sprache beherrscht. Wobei: „Bei den spielerischen Übungen verstehen sich alle auch mit Händen und Füßen“, meint Jacky Möller.
Die schwierigste Herausforderung aber waren nicht die akrobatischen oder die „feurigen“ Übungen, sondern die immense Hitze Mitte der Woche. „Viel Wasser, viel Eis, viel kalten Früchtetee haben wir bereitstellen müssen“, sagt Christian Joswig. „Und die Workshops im Schatten veranstaltet.“
Karten im Treffpunkt
Am Samstag bei den beiden großen Aufführungen werden die Temperaturen angenehmer sein. Karten dafür gibt es zum Preis von 3 Euro (Kinder) und 5 Euro (Erwachsene) im Treffpunkt Altstadt (Auf der Bovenhorst). Und wer als Besucher anschließend noch ehrenamtlich etwas Gutes tun will: „Wir sind über jeden dankbar, der uns beim Abbau des Zeltes hilft“, so Simon Rodriguez Garcia.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
