Kim Knicza (22) auf Halloween-Party in Dorsten verprügelt Security-Mitarbeiter flohen

Kim Knicza (22) auf Halloween-Party in Dorsten verprügelt
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Die Halloween-Feier im Gemeinschaftshaus Wulfen nahm für Kim Knicza (22) ein schmerzhaftes Ende. Mutmaßlich drei Security-Kräfte eines Dortmunder Security-Dienstleisters haben den Barkenberger angegriffen, sagt er. In Videos und auf Bildern ist zu sehen, wie der 22-Jährige getreten und geschlagen wird.

„Wir sind ungefähr gegen 23.30 Uhr am Gemeinschaftshaus angekommen“, erzählt Knicza. Neben einigen Kollegen war auch seine Mutter Heidrun dabei. Als sie bereits drin waren, rief ein Kollege den 22-Jährigen auf seinem Handy an.

Er war zuvor zur Bank gegangen und deshalb nicht mit den anderen in das Gemeinschaftshaus gegangen. Knicza hatte seine Eintrittskarte.

„Beim Telefonieren bin ich dann in den Vorraum des Gemeinschaftshauses gegangen, weil es drinnen zu laut war“, schildert Knicza die Situation. Dort habe ihn ein Security-Mitarbeiter darauf hingewiesen, dass er dort nicht stehen dürfe. „Ich habe gefragt, ob er kurz eine Ausnahme machen könnte“, so Knicza. Das habe der Security-Mitarbeiter zuerst auch gemacht, seine Meinung aber schnell geändert.

Knicza habe ihn „in normalem Ton“ gefragt, warum er nun doch nicht warten dürfe. Daraufhin habe der Mann ihn geschubst. „Da kamen auch schon zwei weitere Kollegen.“ Laut Kniczas Schilderung haben sie ihn auf den Boden geworfen und ihn aus dem Gemeinschaftshaus gezogen. Draußen hätten sie ihn getreten und geschlagen.

Besucher gingen dazwischen

Als sie schließlich von ihm abließen, habe er sich von der Szenerie entfernen wollen. Als er ihnen den Rücken zuwandte, sei ihm jemand in den Rücken gesprungen. Der 22-Jährige prallte gegen eine Wand und auf den Boden. „An die Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern, es ging so schnell.“

Die Männer hätten weiter auf ihn eingeschlagen und -getreten. Bis schließlich Party-Besucher dazwischengingen. Sie riefen die Polizei und einen Krankenwagen. Die Männer seien schließlich geflohen.

Zeugenaufruf auf Facebook

Sein Vater Andreas Knicza hatte auf Facebook einen Zeugenaufruf gestartet. Dieser wurde bereits weit über 300 Mal geteilt. Die Familie hat mehrere Sprachnachrichten und auch Bilder und einige Videos zum Vorfall bekommen. „Sie schildern alle das Gleiche.“

Wäre der 22-Jährige mit dem Kopf gegen die Wand geprallt, hätte das schlimme Folgen haben können, ist er sich sicher. Er zog sich mehrere Cuts und ein blaues Auge im Gesicht zu. Auch am Ellenbogen und am Knie hat er sich verletzt. Für diese Verletzungen gebe es noch keine abschließenden Befunde.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenwagen konnte Kim Knicza nach Hause. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung, teilte Sprecherin Corinna Kutschke auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Die mutmaßlichen Täter konnten die Beamten nicht mehr vor Ort auffinden. Die Polizei habe aber „gute Ermittlungsansätze“, so Kutschke.

Verarbeiten konnten Kim Knicza und seine Mutter den Angriff aber noch nicht. „Ich frage mich, wie das passieren konnte“, sagt er.

Security-Firma äußert sich

Der Inhaber des Security-Dienstes, Mahbub Walinejad, äußerte sich ebenfalls zum Vorfall. Er sei zwar nicht dabei gewesen, ließ sich den Vorfall aber von den Mitarbeitern erzählen. Bis zu dem Moment, als Knicza im Vorraum war, gleichen sich die Geschichten.

Doch dort habe er versucht, einen seiner Mitarbeiter zu schlagen, sagt der Inhaber. Dass seine Mitarbeiter daraufhin falsch reagierten, will der Inhaber nicht verneinen. „Da muss man deeskalierend handeln. Wäre ich da gewesen, wäre die Situation nicht vorgekommen.“ Es sei allerdings „menschlich“, überzureagieren, wenn jemand versucht, einen zu schlagen.

Als Knicza schließlich draußen gewesen sei, wären zudem nicht mehr seine Mitarbeiter am Vorfall beteiligt gewesen. „Meine Jungs haben ihn nicht getreten und geschlagen. Da kam noch jemand anderes dazu.“

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