Noch handelt es sich um den Entwurf des Jahresabschlusses, den Kämmerer Karsten Meyer am 9. September erstellt hat und der nun dem Rat am 25. September vorgelegt wird. Dieser soll den Entwurf an den Rechnungsprüfungsausschuss weiterleiten und wird anschließend darüber abstimmen.
Eigentlich hätte der Entwurf bereits bis zum 30. Juni vorgelegt werden müssen, doch die Frist konnte nicht eingehalten werden. „Voraussetzung für die Aufstellung des Jahresabschlusses 2023 war der festgestellte Jahresabschluss 2022. Den Beschluss hat der Rat am 19. Juni 2024 gefasst. Ziel ist es jedoch, zukünftig den Entwurf des Jahresabschlusses fristgerecht aufzustellen“, so Bürgermeister Tobias Stockhoff in der Vorlage für den Rat.
Ergebnis deutlich verbessert
Im Controlling-Bericht zum Jahresende 2023 hatte der Kämmerer bereits ein positives Ergebnis im Jahresabschluss prognostiziert: konkret ein Plus von rund 6,4 Millionen Euro. Doch nun schließt die Ergebnisrechnung mit einem Jahresüberschuss von fast 10,8 Millionen Euro ab. „Unter Berücksichtigung der Verrechnung des negativen Saldos aus Zu- und Abgängen von Vermögensgegenständen von -193.140,22 Euro erhöht sich das Eigenkapital (Allgemeine Rücklage und Ausgleichsrücklage) damit auf 72.059.367,99 Euro“, so Stockhoff. Dies wäre der rechnerische Stand vom 31.12.2023.
Fehlbetrag erwartet
Vergleicht man den Jahresüberschuss von fast 10,8 Millionen Euro mit dem Wert im Haushaltsplan 2023, bedeutet dies sogar ein Plus von etwas mehr als 12,3 Millionen Euro. Der Plan war noch von einem Minus von rund 1,5 Millionen Euro ausgegangen. Die deutliche Abweichung ist mit deutlich höheren Steuereinnahmen begründbar: „Allein hier gibt es eine Verbesserung von 9,6 Millionen Euro“, so Stockhoff.
Aber wie kommt es zur deutlichen Verbesserung des Ergebnisses in Millionenhöhe gegenüber der Prognose vom Jahresende? Die Vorlage für den Rat nennt insbesondere zwei Effekte, die in der Prognose noch nicht berücksichtigt waren: höhere Erträge aus der „Auflösung von Sonderposten/erhaltene Anzahlungen“, was etwa eine Million Euro ausmacht, sowie höhere Erträge aus der Auflösung von Personalrückstellungen: 3,6 Millionen Euro.
Ein bisschen Entlastung
Das verbesserte Ergebnis dürfte für etwas Entlastung im Haushaltsplan 2025 sorgen, der in derselben Ratssitzung vorgestellt werden soll. Vor einem Jahr hatte Kämmerer Karsten Meyer zum Haushaltsplan 2024 noch gesagt: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir umfallen.“ Und das Symbol eines Ertrinkenden benutzt: Man strampele, solange es geht, „in der Hoffnung, dass Hilfe kommt“.