
© Claudia Engel
Ausgerechnet: Integrationsrat muss am ersten Tag des Ramadan ran
Integrationsrat
Der erste Dorstener Integrationsrat hatte am Dienstag in seiner ersten Sitzung ein paar Probleme. Aber keine unüberwindlichen. Bei der Terminplanung gibt es jedoch Verbesserungsbedarf.
Dorstens Mitglieder des Integrationsrates wurden am Dienstag in der ersten Sitzung dieses Gremiums vereidigt. Im Integrationsrat sitzen zehn gewählte Vertreter von Dorstenern, die zugewandert sind. Außerdem fünf Ratsmitglieder, die Inhalte aus dem Integrationsrat in die Fraktionen transportieren und zur Diskussion stellen wollen. Der Integrationsrat weist eine bunte Mischung von Nationalitäten auf, die in Dorsten heimisch geworden sind.

Derya Altun, Tekin Dagdelen, Sultan Cakmak, Celiktas Cüneyt, Marion Werk, Husam Al Hareezi (1. Vorsitzender), Margarethe Matschinsky (v.l.) stellten sich seinerzeit vor den Wahlen vor. Viele von ihnen sind Mitglieder des Integrationsrates geworden. © Claudia Engel (A)
Der Start des Integrationsrates verlief etwas holprig. Zum einen, weil die Sitzung ausgerechnet auf den ersten Tag des Ramadan, dem Fastenmonat der Muslime, fiel. Zum anderen, weil die Gepflogenheiten und Gebräuche im Sitzungsablauf erst einmal gelernt und einstudiert werden müssen. Das alles braucht Zeit und Übung. Derya Altun bat die Verwaltung zudem freundlich darum, bei kommenden Terminen für den Rat die muslimischen Feiertage zu beachten und darauf Rücksicht zu nehmen.
Erste Tage des Ramadan sind eine Belastung für den Körper
Tekin Dagdelen, der lange Jahre Vorsitzender des Ausländerbeirates war und der der Integrationsratssitzung im Gemeinschaftshaus interessehalber beiwohnte, erklärte im Anschluss auf Anfrage, warum der Sitzungstermin am ersten Tag des Ramadan als heikel von Muslimen empfunden wird: „Es ist der erste Fastentag und der Körper ist noch nicht daran gewöhnt, auf Flüssigkeit und Nahrung bis zum Sonnenuntergang zu verzichten. Das macht müde und Kopfschmerzen. Besser wäre es gewesen, den Termin vorher festzulegen oder eine Woche später.“
Umfangreiche Wahlen für Vorsitz und Delegierte
In der Sitzung standen Wahlen des Vorsitzenden, seiner Stellvertreter und Stellvertreterinnen sowie die Wahl von Delegierten für den Landesintegrationsrat an. Mit großer Mehrheit wurde der aus dem Irak stammende Lehrer der Korczakschule Wesel, Husam Al Hareezi, zum Vorsitzenden gewählt. Er wird von Margarethe Matschinsky und Joanna Dziekan-Elies vertreten. Die Wahl des Vorsitzenden überraschte einige Insider ebenfalls. Ein anderer Kandidat, eine andere Kandidatin, war zuvor als Favorit gehandelt worden.
Zu Landesdelegierten und deren Stellvertretern wurden Husam Al-Hareezi und Joanna Dziekan-Elies sowie deren Stellvertreterinnen Özlem Altun und Amira Alfruh bestimmt. Als Vertreterin im Jugendhilfeausschuss wird Marion Werk fungieren. Ihr Stellvertreter ist Cüneyt Celiktas.
Dorstens Beigeordnete Nina Laubenthal bekräftigte Wunsch und Willen der Verwaltung, konstruktiv mit dem Gremium zusammenarbeiten zu wollen.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
