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Dorstens Integrationsrat macht sich an die Arbeit - gut so
Meinung
Der Dorstener Integrationsrat hat seine Arbeit aufgenommen. Das ist gut so. Aber es gibt noch einiges für eine bessere Verständigung zu tun.
Es ist sehr zu begrüßen, dass Menschen mit Migrationshintergrund politisch ein Sprachrohr in Dorsten bekommen haben: den Integrationsrat. Die Gemeindeordnung NRW schreibt die Bildung dieses politischen Gremiums vor, wenn mehr als 5.000 Ausländer in einer Kommune leben. Im ersten Anlauf war die Wahlbeteiligung in Dorsten stark verbesserungsbedürftig: Knapp 9 Prozent der mehr als 7.900 wahlberechtigten Ausländer machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es hätten deutlich mehr sein dürfen, denn an Bewerbern verschiedener Nationalitäten für einen Sitz in diesem Rat mangelte es nicht.
Kommunikation muss der Integrationsrat aber noch lernen. Im Vorfeld galt eigentlich ein anderer Kandidat als Favorit. Er wurde nicht gewählt, stattdessen ein anderer Anwärter. Die Gründe dafür sind offiziell nicht bekannt.
Auch die im Rat geäußerte Kritik einer Muslimin, dass ausgerechnet der erste Ramadan-Tag zum Sitzungstag erkoren worden ist, ist wohl eher der mangelnden Kommunikation als der bösen Absicht geschuldet, den Muslimen in ihrer Fastenzeit vor den Kopf stoßen zu wollen. Denn der Termin ist bewusst gewählt worden, um diesen besonderen Tag, Beginn des Ramadan und erste Sitzung des Integrationsrates, zu würdigen. Leider hat das nicht jeder mitbekommen.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
