Injoy-Inhaber Paul Underberg (Dorsten)

Injoy-Inhaber Paul Underberg bereitet die aktuelle Situation Sorgen, aber er freut sich über positive Signale vieler Mitglieder in Dorsten © privat

Paul Underberg (Injoy): „Viele unserer Mitglieder zahlen freiwillig mehr!“

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Die Zeiten sind hart, auch für Unternehmen aus der Fitnessbranche. Aber der Inhaber des Injoy in Dorsten erkennt in der Energiekrise auch positive Signale und ist sehr dankbar dafür.

Dorsten

, 30.09.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Paul Underberg an die Corona-Pandemie zurückdenkt, fällt beinahe zwangsläufig der Begriff „Schikane“. Die Auflagen für Unternehmen der Fitnessbranche waren aus Sicht des Inhabers des Injoys in Dorsten (3.100 Mitglieder) und Gründer der Fitnesskette übertrieben - und gefährdeten die Existenz vieler mittelständischer Betriebe.

Jetzt scheint sich das Dilemma zu wiederholen - oder fortzusetzen. Diesmal sind es die rasant steigenden Energiepreise, die auch dem Injoy zu schaffen machen. „Aber es gibt nicht nur schlechte Nachrichten“, sagt Underberg.

Herr Underberg, können Sie beziffern, was die Energiekrise für Ihr Unternehmen bedeutet?

Wir zahlen ab November das Doppelte für Strom und Gas. Wir sind wie viele andere mittelständische Unternehmen von einem bestimmten Energiebedarf abhängig, der sich nicht einfach reduzieren lässt. Von daher konnte ich sehr gut nachvollziehen. welche Sorgen sich beispielsweise die Dorstener Drahtwerke machen.

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In Dorsten gibt es mittlerweile elf Unternehmen aus der Fitnessbranche. Wie groß ist der Konkurrenzkampf?

Der ist sicherlich vorhanden, aber ich war immer der Meinung, dass sich Qualität durchsetzt. Bisher war es ja so, dass der Preis den Wert der Leistungen gespiegelt hat. Ist ein Unternehmen sehr gut, ist der Preis entsprechend. Ist es weniger gut, ist der Preis nach unten angepasst. So funktioniert nun mal die Wirtschaft.

Und jetzt?

Nun kommen auf den Preis, der die eigentliche Leistung ausmacht, die Energiekosten aus einer politischen Gemengelage oben drauf, die das Unternehmen nicht verschuldet hat. Aber das verstehen die Menschen, merken wir.

Was heißt das genau?

Viele hundert Mitglieder des Injoy zahlen gerade in dieser schwierigen Situation etwas höhere Beiträge, zum Beispiel durch das Hinzubuchen zusätzlicher Leistungen - Kurse, Betreuungen oder auch Getränke-Flat. Das ist ein unglaubliches Zeichen der Loyalität und Verbundenheit, das uns in der jetzigen Situation sehr hilft.

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Werden Sie die Leistungen, die Ihre Mitglieder so schätzen, aufrechterhalten können?

Stand jetzt: Ja! Ich stelle aber natürlich mit Sorge fest, dass mit dem bevorstehenden Winter bereits über gesetzliche Regelungen diskutiert wird, die den Betrieb von Saunen, Pools und Wellnesseinrichtungen maßregeln würden. Vorgaben für eine Absenkung der Raumtemperatur und weitere einschneidende Regelungen könnten, je nach Lage der Dinge, hinzukommen, hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, gesagt. Das wäre allerdings existenzgefährdend und darf aus meiner Sicht auf keinen Fall passieren!

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