In einem Stadtteil von Dorsten Gleich zwei neue Baugebiete in Sicht

Gleich zwei neue Baugebiete in Lembeck in Sicht
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Um einer drohenden Abwanderung bauwilliger junger Familien in Nachbargemeinden vorzubeugen, will die Stadt einige Freiflächen baureif machen, um diesen hohen Bedarf zu decken: In einem Dorstener Stadtteil sollen über kurz oder lang deshalb gleich zwei mittelgroße Baugebiete entstehen.

Da sich dort immer mehr Grundstücksinteressierte in Richtung Klein-Reken oder Heiden orientieren, möchte die Stadt in Lembeck nun diese neuen Angebote schaffen. Der Dorstener Umwelt- und Planungsausschuss soll auf Vorschlag der Stadtverwaltung deshalb auf seiner nächsten Sitzung am Dienstag (23.1.) ab 17 Uhr im Rathaus den Beschluss fassen, die Erweiterung der Wohnbebauung am Kaisersweg in das Arbeitsprogramm des Planungsamts aufzunehmen.

Westlich des bestehenden Wohngebietes am Lebensteinring stehen dafür Flächen zur Verfügung. Die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft WinDor versucht laut Beschlussvorlage seit geraumer Zeit, dort liegenschaftliche Regelungen zu finden.

Zum Teil gehören die Grundstücke und Felder bereits der Stadt beziehungsweise WinDor, ansonsten sind aber sieben weitere Eigentümer mit im Spiel. „Die Vertragsgespräche mit diesen konnten positiv abgeschlossen werden beziehungsweise verlaufen erfolgversprechend“, heißt es. Positiver Nebeneffekt der Baupläne: Die unzureichende Ausbausituation der Erschließungsanlage Kaisersweg/Rekener Straße könnte laut Stadt durch die Erweiterung verbessert werden.

Der Planentwurf für die Erweiterung des Baugebiets Witte-Siedlung (rechts Süden).
Der Planentwurf für die Erweiterung des Baugebiets Witte-Siedlung. © Stadt Dorsten

Die Flächen (auf einer wird bislang traditionell das Osterfeuer der Junggesellen Dorf Lembeck abgebrannt) haben eine Gesamtgröße von drei Hektar, theoretisch könnten über den Daumen gepeilt also rund 30 Baugrundstücke vorbereitet werden.

Wann, ist allerdings noch fraglich. Das Bauleitverfahren soll nach dem Willen der Stadt zunächst in die Priorität 3 eingestuft werden. Bevor die Pläne konkret angegangen werden, soll nämlich erst die Planung des Lembecker Baugebiets „Erweiterung der Wittesiedlung“ (Ecke Rhader Straße/Zur Reithalle) umgesetzt werden.

Hier soll innerhalb der vorhandenen Hofanlage das Wohnhaus mit den angrenzenden Nebengebäuden erhalten bleiben, die weiteren maroden Gebäude werden abgerissen. Das benachbarte Wohngebiet soll um weitere Häuser ergänzt werden, geplant ist ein aufgelockertes Baugebiet mit rund 25 Wohneinheiten - in erster Linie Einzelhäuser, im südlichen Bereich sollen auch alternative Wohnformen möglich sein, die aber noch konkretisiert werden müssen.

Hier ist das Planverfahren schon die ersten Schritte gegangen: Der Entwurf des Bebauungsplanes 191 lag bereits im Vorjahr zur frühzeitigen Beteiligung im Rathaus aus.

„Gegenstand der Beteiligungen im Juni und im August/September war ein Bebauungskonzept ohne Entwurfsbegründung und Umweltbericht, diese Unterlagen werden derzeit erarbeitet“, erklärte Ludger Böhne, Pressesprecher der Stadt.

Öffentliche Auslegung

In der institutionellen Beteiligung im Juni seien einige Hinweise von Behörden und Institutionen eingegangen. In der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit vor drei Monaten seien keine Stellungnahmen vorgebracht worden.

Der nächste Verfahrensschritt ist dann die öffentliche Auslegung, bevor die Politik nach weiterer Beratung den Satzungsbeschluss aufstellt, der dann noch genehmigt werden muss. Es wird also noch etwas Zeit ins Land gehen, bis die Bagger anrollen und die ersten Häuser stehen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 22. Januar 2024.

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