Heinz-Bernd Töns eröffnet Mitte Oktober einen Plattenladen an der Freiligrathstraße in Hervest.

© Michael Klein

In Dorsten eröffnet wieder ein Plattenladen: Rund 25.000 Vinyl-LPs

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Zehn Jahre nach Schließung des „Pop-Shops“ öffnet wieder ein Plattenladen in Dorsten seine Pforten. Inhaber Heinz-Bernd Töns setzt vor allem auf neue und gebrauchte Vinyl-LPs.

Dorsten

, 08.10.2020, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der „Pop-Shop“ von Jochen Brinks schloss vor zehn Jahren seine Pforten. Andere Läden wie „Melody“ oder die „Plattenküche“ sind bereits noch viel länger Geschichte. Doch jetzt bekommt Dorsten endlich wieder einen Plattenladen, in dem die Musikfans vor allem nach Vinyl-Platten - gebraucht wie auch neu - stöbern können.

Heinz-Bernd Töns heißt der musikbegeisterte Mann, der sich damit ein weiteres berufliches Standbein verschafft. Der Betreiber des Live-Clubs „Vinylcafe Schwarzes Gold“ im Creativ-Quartier Fürst Leopold und Inhaber eines Online-Plattenhandels wird sein Geschäft am 17. Oktober (Samstag) in den Räumen eröffnen, die er acht Jahre lang als Lager für sein Internet-Versandhaus genutzt und bislang nur ab und an für private Käufer geöffnet hat.

An der Freiligrathstraße

An der Freiligrathstraße 19 in Hervest - also in der kleinen „Ladenzeile“, die einstmals den Tante Emma-Laden „Edeka Pöppelbuß“, einen Maler- und Tapezierbetrieb sowie den Kiosk „Conny‘s Lädchen“ beherbergt hat.

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Trug das Lager noch das Namensschild „Heinzis Plattenkiste“ im Eingangsbereich, so wird in ein paar Tagen ein neues Banner über den Türen hängen: „Vinylcafe-Plattenbau“ hat der Inhaber seine Anlaufstelle für die Freunde der schwarzen und silbernen Scheiben genannt. Linker Eingang: die kleine Gebraucht-CD-Ecke sowie auf 80 Quadratmetern die „Grabbelkisten“. Mit alten Ein-Euro-Singles und billigen LPs: „Je man mehr man kauft, desto günstiger wird es“, verspricht Heinz-Bernd Töns in dieser Abteilung seinen Kunden die einen oder anderen Mengen-Rabatte.

20.000 Vinyl-LPs im Angebot

Rechter Eingang: Das 120 Quadratmeter-Herzstück des „Plattenbaus“ mit historischen Band-Postern an den Wänden, mit rund 25.000 Vinyl-LPs aus den unterschiedlichsten musikalischen Genres, darunter 600, 700 regelmäßig aktualisierte Neuerscheinungen. Immer wieder werden auch die Gebraucht-Bestände wechseln. „Ich kaufe ja weiterhin private Platten-Sammlungen auf und verkaufe sie hier weiter“, sagt Vinyl-Experte Töns.

Auch einen eigenen Verkaufsbereich für Bücher, Zeitschriften und Album-Veröffentlichungen von Dorstener Musikern wird es geben.

Auch einen eigenen Verkaufsbereich für Bücher, Zeitschriften und Album-Veröffentlichungen von Dorstener Musikern wird es geben. © Michael Klein

Spezialität sind die Platten-Produktionen kleinerer Labels aus der Prog- und Heavy-Rock-Schiene. „In Dorsten gibt es eine Menge Metalheads“ weiß Heinz-Bernd Töns um sein Live-Publikum und damit potenzielle Kundschaft. Ein Regal ist den Alben von Dorstener Musikern vorbehalten, von alten „Positive-Records-Singles“ bis hin zu neuen „Killin‘ Jane“-Veröffentlichungen. „Und die aktuelle CD der Band Flametree verkaufe ich sogar exklusiv“, sagt er.

Zeitschriften und Bücher

Daneben wird Heinz-Bernd Töns Musik-Zeitschriften und -Bücher verkaufen. gebrauchte Plattenspieler, die ihm immer wieder mal bei der Auflösung von Platten-Sammlungen in Hand fallen. „Und auf Kundenwunsch bestelle ich auch weltweit Platten bei Internet-Portalen.“

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Derzeit zeichnet der Inhaber die Ware aus, sortiert die Lagerbestände aus, die Macken haben, baut mit zwei Helfern die Regale auf. Nach der Neueröffnung wird der „Vinylcafe-Plattenshop“ an zwei Tagen in der Woche geöffnet haben: samstags von 10 bis 15 Uhr, montags von 16 bis 20 Uhr. „An den anderen Tagen muss ich oft die Kinder herumfahren.“

Wegen der Coronakrise

Dass seine Ehefrau inzwischen eine Vollzeitstelle hat, macht die derzeitige Situation für die Familie Töns erträglicher. Denn als Solo-Selbstständiger ist Heinz-Bernd Töns in den vergangenen Monaten schwer gebeutelt worden. „Ich habe den Plattenladen vor allem wegen der Coronakrise eröffnet“, sagt er. „Um so etwas Geld hinzuverdienen zu können.“

Denn während des Lockdowns musste er sein Vinylcafe schließen, alle Konzerte und Partys wurden gecancelt. Jetzt sind zwar wieder vorsichtig Veranstaltungen angelaufen, aber wegen der Corona-Bedingungen ist deutlich weniger Publikum erlaubt. „Da erzielt man dann bestenfalls eine schwarze Null“, sagt er.