Herzpatienten in Dorsten besser versorgt Wichtige Untersuchung ist jederzeit vor Ort möglich

Herzpatienten besser versorgt: Katheterlabor rund um die Uhr geöffnet
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Medizinische Notfälle halten sich in der Regel nicht an Kernarbeitszeiten. Deshalb mussten Herzinfarktpatienten, die jenseits von 7 bis 16 Uhr oder am Wochenende dringend eine Herzkatheteruntersuchung brauchten, bislang nach Marl transportiert werden.

Doch seit der Inbetriebnahme von zwei Linksherzkathetermessplätzen im Elisabeth-Krankenhaus vor einem halben Jahr hat die Krankenhausgesellschaft dafür gekämpft, diese Notfallversorgung an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr sicherzustellen.

Offiziell: Notfallstufe 2

Mit der offiziellen Anerkennung als Krankenhaus der Notfallstufe 2 ist das nun gelungen. Während Technik und Fähigkeiten dafür längst vorhanden waren, musste das Team von Chefarzt Dr. Jan Bernd Böckenförde so aufgestockt werden, dass es die ausgedehnten Dienstzeiten abdecken kann.

Vier der sechs Kardiologen, sechs Pflegekräfte sowie ein Assistenzarzt in Rufbereitschaft sorgen jetzt dafür, dass sich Qualität und Sicherheit in der Notfallversorgung für Dorstener deutlich verbessert haben.

Messplatz im Linksherzkatheterlabor
So sieht ein Messplatz im Linksherzkatheterlabor aus. © privat

„Eine schnelle Behandlung erhöht die Überlebenschancen von Patienten mit Myokard-Infarkt“, erklärt Dr. Böckenförde. Je schneller das verengte Gefäß erweitert oder durch einen Stent gestützt wird, desto besser ist es für den Patienten.

„Durchschnittlich zehnmal im Monat behandeln wir einen Patienten außerhalb der Kernarbeitszeit in unserem Katheterlabor“, berichtet der Chefarzt. Das sei nun auch bei der Kreisleitstelle als „Dauer-Angebot“ angemeldet.

Wie ein Operationssaal

Der Rettungsdienst bringe so auch Patientinnen und Patienten aus Gladbeck, Bottrop, Kirchhellen, Schermbeck oder Raesfeld ins Elisabeth-Krankenhaus, wenn näher gelegene Katheterlabore gerade keine Kapazitäten frei hätten. In Dorsten gibt es zwei Labor-Plätze, sodass trotz eines akut laufenden Eingriffs eine weitere Untersuchung möglich ist.

„Im Grunde ist das Linksherzkatheterlabor ein Operationssaal“, erklärt Jan Bernd Böckenförde. Das Einsetzen von Schrittmachern, Defibrillatoren oder die Verödung elektrischer Störungen im Herzen (Ablationsbehandlung) sind dort ebenso möglich wie die Erweiterung verengter Gefäße. Lauter Methoden der Kardiologie, Patienten mit Herzerkrankungen zu Lebenszeit und -qualität zu verhelfen.

Deren Chancen haben sich in Dorsten durch kurze Wege und dauerhafte Bereitschaft nun deutlich verbessert.