Halbe Klasse fehlte zur Mathestunde

Auswirkungen des Warnstreiks

Der Warnstreik im Öffentlichen Dienst hatte wenig Auswirkungen auf Dorsten. Dennoch: Der eine oder andere Schüler nutzte offenbar den Ausfall der Busse, um die Schule zu schwänzen.

Dorsten

, 26.04.2016, 16:13 Uhr / Lesedauer: 1 min
Menschenleer präsentierte sich der Busbahnhof am Europaplatz am Dienstag, dem Streiktag der in der Gewerkschaft Verdi organisierten Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.

Menschenleer präsentierte sich der Busbahnhof am Europaplatz am Dienstag, dem Streiktag der in der Gewerkschaft Verdi organisierten Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.

Als Peter Washausen in der Dietrich-Bonhoeffer-Hauptschule am Dienstag zur ersten Stunde Mathe ins Klassenzimmer der Sechstklässler kam, staunte er nicht schlecht: Nur neun der 22 Schüler saßen auf ihren Stühlen.

Busse fuhren nicht

„Die können unmöglich alle am selben Tag krank geworden sein“, vermutet der Schulleiter den Grund eher im Verdi-Warnstreik, der den Verkehr der Vestischen Busse lahmgelegt hatte. „In den unteren Klassen fehlten verhältnismäßig viele, in den oberen dagegen nur wenige Schüler“, verweist Washausen darauf, dass Streik kein anerkannter Entschuldigungsgrund ist: „Jeder ist selbst dafür verantwortlich, wie er in die Schule kommt, sprich: Jede Fehlstunde aus diesem Grunde landet als ,unentschuldigt´ im Zeugnis.“

Gut informiert

Die Sekretärin der Erich-Klausener-Realschule, Sabrina Clausen-Müller, zählte dagegen nur sechs Abmeldungen aus „verkehrstechnischen“ Gründen. „Bei uns waren’s weniger als 20 Kinder“, bilanziert Dr. Christoph Oster, Schulleiter des Gymnasiums Petrinum. Da der Streiktag ja bekannt gewesen sei, hätten sich bereits im Vorfeld Familien abgesprochen und Fahrgemeinschaften gebildet. „Manche sind auch aufs Fahrrad umgestiegen“, sagt Oster.

„Als hätten wir es mit Verdi abgesprochen“, ging der Streik am St.-Ursula-Gymnasium unbemerkt vorbei: „Wir hatten nämlich gestern Elternsprechtag und nur in der Oberstufe wenig Unterricht“, erklärt Schulleiterin Elisabeth Schulte Huxel. Gleiches Glück gilt auch für die Gesamtschule Wulfen.

Morgendlicher Check

Die Schüler waren offensichtlich gut informiert, denn bei einem morgendlichen Check an den Bushaltestellen in Wulfen und Barkenberg waren keine zu sehen. Doch einige „Uninformierte“ gab es doch, wie den Rentner aus Wulfen, der zum Augenarzt wollte: „Ich warte hier schon eine halbe Stunde, da ich mit dem Bus nach Dorsten zum Augenarzt muss. Jetzt muss ich erst einmal schauen, wie ich anderweitig zum Termin komme.“ Über die Auswirkungen des Streiks im städtischen Bereich kann die Pressestelle erst am Mittwoch Auskunft geben.

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