Hackerangriff auf IT-Dienstleister Stadt Dorsten hat gute Nachrichten

Hackerangriff auf IT-Dienstleister: Stadt hat gute Nachrichten
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Sterbeurkunden, Meldebescheinigungen, polizeiliche Führungszeugnisse und viele weitere Dienstleistungen können die Dorstener Bürger auf der Webseite ihrer Stadt im digitalen Serviceportal beantragen. So lassen sich Behördengänge bequem online erledigen. Normalerweise jedenfalls.

Denn nach der Cyberattacke auf den IT-Dienstleister „Südwestfalen IT“ (SIT) in der Nacht zum 30. Oktober ist das Portal lahmgelegt. Auch das Serviceportal Emscher-Lippe ist betroffen.

Auf sensible Daten aus Dorsten hatten die Hacker dennoch keinen Zugriff. Das bestätigte Stadtsprecher Ludger Böhne auf Anfrage.

Meldung „Störung!“

Wer auf dem Portal der Stadt aktuell nach einem bestimmten Antragsformular sucht, bekommt lediglich die Meldung „Störung! Aufgrund einer technischen Störung ist diese Seite zurzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später erneut“ zu lesen.

Das Portal nutze eine „Form-Solutions-Extension der SIT, über die Formulare zur Verfügung gestellt werden“, erklärte Ludger Böhne. „Sobald diese ausgefüllt werden, werden die Daten in anderen Rechenzentren gespeichert“, führte er aus.

Nach Böhnes Angaben ist das Serviceportal Dorsten Bestandteil des Serviceportals Emscher-Lippe. Dort können verschiedene Kommunen angesteuert werden. Das Serviceportal Emscher-Lippe läuft ebenfalls nicht.

Längerer Ausfall denkbar

Wann das Serviceportal der Stadt wieder in Betrieb geht, ist noch absolut offen. Der IT-Dienstleister SIT selbst jedenfalls rechnet mit längeren Ausfällen. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, Lösungen zu etablieren, erklärt das Unternehmen auf seiner „Notfallseite“ im Netz.

„Wir werden den Fall professionell und gründlich aufarbeiten und die Erkenntnisse mit Behörden und den Kommunen teilen“, wird der stellvertretende Geschäftsführer Jörg Kowalke dort zitiert.

Die Hacker hatten bei der Cyberattacke eine Erpressungssoftware eingesetzt. Mithilfe der sogenannte Ransomware sollte Lösegeld erpresst werden. Unklar ist bislang, um welche Tätergruppe es sich handelt.

Mehr als 72 Kommunen betroffen

Von der Attacke primär betroffen sind insgesamt 72 Mitgliedskommunen aus dem Verbandsgebiet in Südwestfalen, darunter die Landkreise Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis sowie mehrere Kommunen im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Darüber hinaus sind weitere Kunden außerhalb des Verbandsgebietes betroffen, die einzelne Fachverfahren nutzen. Dazu zählen sämtliche Städte des Kreises Recklinghausen mit ihren Serviceportalen.

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