Nach Brückenabriss über Bahnlinie in Dorsten Rückschlag für beliebte Verkehrsverbindung

Land lehnt Förderantrag für den Neubau der Kippheide-Brücke erneut ab
Lesezeit

Über acht Jahre ist es her, dass eine marode Brücke in Dorsten aus Sicherheitsgründen für Autos und den landwirtschaftlichen Verkehr abgeriegelt worden war.

2016 fiel sie wegen zu hoher Sanierungskosten komplett der Abrissbirne zum Opfer. Doch der geplante Neubau wird auch in diesem Jahr noch nicht mit Landesgeldern gefördert, wie Baudezernent Holger Lohse jetzt im Umwelt- und Planungsausschuss mitteilte.

Es geht um die Brücke Kippheide, die eine von Radfahrern und Spaziergängern gern genutzte Wegeverbindung über die Eisenbahnstrecke Dorsten-Coesfeld zwischen Wulfen und Schloss Lembeck war.

Seitdem müssen sie längere Umwege nehmen. Die Stadt hatte bislang den Neubau der Brücke zurückgestellt, weil sie auf einen Zuschlag ihres im Projekt „Dorfentwicklung Lembeck“ gestellten Förderantrags gehofft hatte. Die geschätzten Baukosten von 260.000 Euro wären bei einem positiven Bescheid mit 65 Prozent gefördert worden.

Während die Stadt im Vorjahr deswegen nicht zum Zuge kam, weil die infrage gekommenen beiden Fördertöpfe überzeichnet gewesen waren, gibt es laut Holger Lohse jetzt eine „formelle Herausforderung“. Denn die zwei Fördertöpfe seien zu einem zusammengelegt worden, weswegen sich die Richtlinien geändert hätten.

Heißt: Vorab müssen die nötigen Planungen noch konkreter angegeben werden, um die Kosten beurteilen zu können. „Das hakt es, weil es unterschiedliche Auffassungen gibt“, so Lohse.

Während die Stadt meint, dass keine zusätzliche Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes zum Neubau der Brücke nötig sei, weil es das Bauwerk dort schon immer gegeben habe, ist der Fördergeber anderer Meinung.

Die Umgestaltungspläne für den Forks Busch wurden den Bürgern bereits mehrfach vorgestellt.
Die Umgestaltungspläne für den Forks Busch wurden den Bürgern bereits mehrfach vorgestellt. Jetzt gibt es eine Landes-Förderung für das Projekt. © Archiv

Bis die Sachlage geklärt ist, seien der Stadt die Hände gebunden. Auf Nachfrage von Michael Haake (Grüne) teilte Holger Lohse mit, dass frühestens im nächsten Jahr ein neuer Antrag gestellt werden könne. Michael Haake befürchtete indes, dass die Bürger womöglich noch Jahre auf die Brücke warten müssten, sollte eine etwaige Genehmigung der Eisenbahnbundesbehörde vonnöten sein.

110.000 Euro für Forks Busch

Deutlich erfreulicher war eine weitere Mitteilung, die der Stadtbaurat gegenüber der Politik machte: Die Umgestaltung des „Forks Busch“ in Rhade, als wichtiges Erneuerungsprojekt Teil der dortigen Dorfentwicklung, wird mit 65 Prozent, sprich rund 110.000 Euro, vom Land unterstützt.

„Wir streben an, weitere Förderschienen zu bedienen, um eine noch höhere Quote generieren zu können“, so Lohse. Dann könnte die Stadt dem Bürgerwillen entsprechend in der großen Grünanlage mitten im Dorf noch mehr Angebote schaffen.

„Ich werde dein Blut trinken“: Dorstener nach Drohanrufen im Jugendamt verurteilt

Beleuchtungskonzept für Straßen und Wege in Dorsten: Licht in Parks wird 22 Uhr abgeschaltet

Honig ohne Mindeshaltbarkeitsdatum: „Für uns ist es eine Last weniger“