Dreieinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass sich im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses die Kulturabteilung der Stadtagentur mit Vertretern von Ratsfraktionen zu einem Workshop traf, um die Grundsteine für den Ende 2018 von der Politik beschlossenen „Kulturentwicklungsplan“ für Dorsten zu legen. „Ein Tag später kam der Corona-Lockdown“, erinnert sich Stadtagentur-Leiterin Sabine Fischer.
Und in der Corona-Zeit ließ sich nur wenig entwickeln - vor allem nicht in der damals arg gebeutelten Kultur. Ein Grund, warum sich seit dem Workshop-Erstaufschlag vom 11. März 2020 in Sachen „Kulturentwicklungsplan“ nichts mehr getan hat.
Ein weiterer Grund: „Wir haben festgestellt, dass es in Dorsten ganz viel Kultur gibt“, so Sabine Fischer - und vor allem Menschen und Initiativen, die sich auf diesem Feld tummeln. „Deswegen brauchen wir eigentlich keinen Kulturentwicklungsplan, sondern vielmehr eine bessere Vernetzung der Kulturschaffenden und -organisierenden in der Stadt.“
Jetzt, da die Corona-Pandemie vorbei ist, „machen wir dafür die ersten Bestandsaufnahmen, nach einzelnen Sparten“, sagt die Stadtagentur-Leiterin. Kürzlich gab es das erste Treffen. Eingeladen waren die Leiter mehrerer Dorstener Blas- und Schützenkapellen: „Das ist super angekommen.“

Dabei ging es nicht nur darum, wie die Stadtagentur Unterstützung gewähren kann, so Sabine Fischer. „Sondern auch, wo wir besser zusammenarbeiten können, auch bei größeren Veranstaltungen in der Stadt.“ Beim Altstadtfest beispielsweise seien auf dem städtischen Bühnenprogramm auch lokale Musikgruppen aufgetreten, „deswegen können solche Netzwerksgespräche in die Planungen für die nächsten beiden Jahre einfließen.“
„Auch die Vertreter der jeweiligen Musikgruppen haben sich erstmalig untereinander ausgetauscht, bis hin zu den Problemen bei der Nachwuchsgewinnung“, zieht sie ein weiteres positives Fazit.
Regelmäßig sollen künftig solche „Kultur-Gespräche“ stattfinden, „zum nächsten Termin wollen wir die unterschiedlichen Theatergruppen einladen“. Kultur-Initiativen könnten sich auch von sich aus an die Stadtagentur in der Lippestraße 67 melden. „Wir wollen die ganze Bandbreite der Kultur abbilden.“
Ein weiterer „Netzwerk-Schwerpunkt“: „Uns geht es auch darum, die Kulturtermine in der Stadt besser zu koordinieren.“ Denn häufig finden gleich mehrere Kultur-Veranstaltungen an einem Abend statt und machen sich so Konkurrenz. „Deshalb ist es wichtig, dass die Veranstalter frühzeitig auf unserem Online-Veranstaltungskalender ihre Termine melden und so rechtzeitig drohende Überschneidungen erkennen.“
Online-Terminkalender
Dieser Veranstaltungskalender sei nicht nur auf der Internetseite der Stadtagentur (www.stadtagentur-dorsten.de), sondern inzwischen auch auf der Homepage der Stadt Dorsten (www.dorsten.de) zu finden. „Doch seit der Corona-Zeit ist er nicht mehr so in den Köpfen der Veranstalter, sodass die uns ihre Termine nicht mehr unbedingt melden“, sagt Sabine Fischer. Sie hat vor, den Kalender weiter auszubauen, „und deswegen wollen wir dafür werben, dass er auch besser genutzt wird.“
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