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Startschuss erfolgt für ein „grünes Band“ im Süden von Dorsten
Naturstadt Dorsten
Dorsten wird „Naturstadt“. Nach dem Erfolg beim bundesweiten Wettbewerb werden nun die ersten Projekte umgesetzt. Das freut auch Vögel, Schmetterlinge und andere Insekten.
Den Verkehrsverein bringt man auf Anhieb nicht unbedingt mit Gartenarbeit in Verbindung. „Stimmt“, sagt Vorsitzender Harald Stucken lachend, „aber wir bewegen uns ja viel in der Natur.“ Demnächst wird auf den Radtouren des Vereins vermutlich ein neues Ziel angesteuert: die Staudenoase.
Drei kleine Grünflächen mit sogenanntem „Straßenbegleitgrün“ im Bereich Klosterstraße/Westwall wird der Verkehrsverein nämlich in den nächsten Wochen umgestalten, mit insektenfreundlichen Kräutern und Wildpflanzen bestücken - und künftig auch pflegen. Denn die Nachhaltigkeit spielt beim bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt Dorsten“ eine wichtige Rolle.
25.000 Euro für Projekte im Süden Dorstens
25.000 Euro hat Dorsten als eine von 40 ausgezeichneten Kommunen gewonnen - Starthilfe für eine Reihe von Projekten, die in nächster Zeit im Süden der Stadt angegangen werden. Stadtnatur und Insekten schützen, die biologische Vielfalt fördern und städtisches Grün zukunftsorientiert weiterentwickeln, darum geht es unter dem Motto „Von roten Listen zu grünen Oasen“.
„Wir sind froh, dass sich die Teilnehmer so engagieren“, sagt Stadtplanerin Mila Ellee. Und meint damit nicht nur den Verkehrsverein für Dorsten und die Herrlichkeit. Der Bürgerpark Maria Lindenhof, der Kunstverein Virtuell-Visuell, Künstlerin Brigitte Stüwe sowie die Bürgerinitiativen „Ideenfabrik Stadtsfeld“ und „Ideenschmiede Hardt“ machen ebenfalls mit. „Sie alle zusammen werden ein grünes Band spinnen“, erklärt Mila Ellee.
Auf der Hardt werden bereits ehemalige Spielflächen zu Schmetterlingswiesen umgestaltet. An der Klosterstraße entsteht zwar keine reine Wildstaudenfläche, die Stauden sind allerdings Nektar-und Pollenspender. An der Fährstraße könnte zudem eine Baumreihe gepflanzt werden.

25.000 Euro hat Dorsten als eine von 40 ausgezeichneten Kommunen gewonnen. Stadtplanerin Mila Ellee freut sich, dass auch Harald Stucken (r.) und Ulrich Keller vom Verkehrsverein mit einem Projekt dabei sind. © Stefan Diebäcker
47 Nistkästen im Stadtsfeld angebracht
Im Stadtsfeld sind bereits 47 Nistkästen für verschiedene Vogelarten angebracht worden. „Ein Anwohner bemerkte die Aktion und brachte einen professionell selbstgebauten Fledermauskasten und einen Nistkasten für Eichhörnchen vorbei“, berichtet Projektsteuerer Gerhard Jendrzey. „Die haben wir dann mit einem Hubsteiger auch gleich in passenden Bäumen angebracht.“
Aus dem Bereich „Kunst & Kultur“ sollen verschiedene Angebote diese Maßnahmen ergänzen. Entlang des Rossiniwegs im Stadtsfeld soll es im Herbst „Klangbilder zur Natur“ geben. Auch ein Fotowettbewerb („Respekt vor Natur“) ist geplant. Im Bürgerpark Maria Lindenhof soll es im Herbst 2021 und 2022 ein „Herbst-Oasen-Fest“ geben.
So lange wartet Brigitte Stüwe nicht. Die freischaffende Künstlerin plant im Sommer eine Nacht-Lese-Aktion auf einer Fläche in der Altstadt, in der in Kürze Rosen gepflanzt werden. So wird ein naturnaher Lebensraum zur Kulisse für eine Sommerlyrik- und Prosa-Nacht. Der Termin steht noch nicht fest.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
