Seit Ende Januar läuft in der St. Agatha-Kirche wieder die Reihe der Marktmusiken, die in diesem Jahr als Benefizkonzerte zugunsten der Restaurierung der alten Orgel stattfinden. Gleichzeitig findet die umfangreiche Renovierung der großen Orgel statt.
„Die Konzertreihe läuft unter den Bedingungen, die möglich sind, normal weiter“, erklärt Kantor Dr. Hans-Jakob Gerlings. Die Arbeiten finden nämlich pro Werk satt. „Bis Ostern ist das Hauptwerk dran“, erklärt er. Bis dahin ist immer ein Teil der Orgel spielbar. An Ostern setzen die Arbeiten kurz aus, damit das komplette Musikinstrument zum Fest zur Verfügung steht.
Renovierung alle 25 Jahre
Insgesamt ist die Orgel ungefähr so groß wie ein Einfamilienhaus, erklärt Gerlings. Mit einer Tiefe von circa vier bis fünf Metern, sind es einige Teile, die die beauftragte Orgelbaufirma auseinandernehmen und reinigen muss. „Es gibt kein Schräubchen, das nicht losgemacht werden muss“, so Gerlings. Dadurch erstreckt sich die Arbeit mit ein paar kleineren Pausen auf fast ein ganzes Jahr.
Begonnen haben sie im November 2023 und erwarten die Fertigstellung im Herbst dieses Jahres. Die turnusmäßige Renovierung muss alle 25 Jahre stattfinden, damit das Instrument in seinem gewohnten Klang spielen kann.

„Nach 25 Jahren liegt ein gewisser Staub und auch Ruß von den Kerzen in der Orgel. Der Ruß frisst sich in die Zinn-Pfeifen. Die sind sehr empfindlich“, erklärt er weiter. Manchmal fallen auch zum Beispiel Fliegen in die Öffnungen der Pfeifen.
Aber auch das Aussehen der Prospektpfeifen an der vorderen Seite der Orgel lässt mit den Jahren zu wünschen übrig. „Wir hatten uns zur Aufgabe gesetzt, zusätzlich zum Auftrag der Renovierungen die Pfeifen zu polieren, damit sie im neuen Licht und Glanz erscheinen“, erklärt der Kantor.
Dadurch bekomme die Orgel ein ganz neues Schaubild. „Ich denke, am Ende lohnt sich das Ganze“, führt er aus.
Beide Orgeln sollen zusammen spielen
Die 1982 erbaute Orgel gelte im Vergleich zur alten Orgel noch als jung. „Das ist kein Alter“, bestätigt der Kirchenmusiker. Das sehr langlebige Instrument werde noch einige Jahrzehnte vor sich haben, sofern es regelmäßig in Schuss gehalten werde. Dafür müssen die Mechaniken überprüft und alle Verschleißteile ausgetauscht werden, sofern es nötig ist.
Die alte Orgel ist seit geraumer Zeit nicht mehr spielbar. Dafür sammelt die Kirchengemeinde bei den Marktmusiken weiter Geld und vergibt Pfeifenpatenschaften, um die Restaurierung zu realisieren. Der Bund hat bereits 49.000 Euro zur Instandsetzung des 1948 errichteten Instruments beigesteuert. Sofern auch diese Arbeiten abgeschlossen sind, soll es planmäßig Ende 2025 endlich möglich sein, dass beide Orgeln in der St. Agatha-Kirche zusammen spielbar sind.
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