
© Claudia Engel
RWW erfüllt Kundenwunsch nicht - Anlieger kann sich nur wundern
Glasfaserkabel und Wasseranschluss
Freud und Leid liegen in Altendorf dicht beieinander. Glasfaserkabel werden momentan verlegt. Aber daneben kein neuer Wasserhauptanschluss. Ein Anlieger des Polsumer Weges ist verärgert.
Anlieger des Polsumer Weges bekommen Glasfaser. Überall an der Straße sind tiefe Baugruben, Warnbaken schirmen die Baustellen ab. Ein Altendorfer hätte gern zum Glasfaseranschluss auch einen neuen Hauswasseranschluss gehabt: „Auf Anfrage sagte mir ein Mitarbeiter der Firma, die auch sonst Arbeiten für den Wasserversorger RWW erledigt, dies sei möglich, da man die Baugrube nur einmal öffnen müsste und die Bauarbeiter sowieso mindestens 14 Tage vor Ort zugegen sind.“ Der Anlieger wurde aber bitter enttäuscht, wie er uns in einer Mail schreibt.
„Mein Anruf bei der RWW war mehr als ernüchternd. Der Mitarbeiter teilte mir mit, dass ein Antrag vonnöten sei. Mein Ansinnen könne ich mir knicken. Denn eine Bearbeitung eines Antrages würde im günstigsten Fall sechs bis acht Wochen dauern.“ Dafür, so der Altendorfer, habe er kein Verständnis: „Kundenfreundlichkeit sieht anders aus“, sagt er.
RWW bittet Kunden um Verständnis
RWW-Sprecher Ramon Steggink wirbt um Verständnis. Er erläutert, warum ein neuer Wasseranschluss nicht mir nichts dir nichts installiert werden kann: „Wir haben dem Kunden mitgeteilt, dass er zunächst einen Antrag auf Wasserversorgung stellen muss. Ein Antrag liegt uns aber bisher nicht vor.“ Die Umsetzung solcher Fälle betrage in der Regel tatsächlich sechs bis acht Wochen: „Es muss eine Aufbruchgenehmigung bei der Stadt beantragt werden. Außerdem ist die Ausführung natürlich auch abhängig von der Verfügbarkeit eines Fachunternehmens und seiner Mitarbeiter.“
Das sei wegen der Corona-Pandemie zurzeit nicht so einfach: „In jedem Team, auch bei uns im Haus, fehlen Mitarbeiter wegen Quarantäne oder Krankheit“, sagt Steggink. Im besten Fall könnten solche Wünsche innerhalb von zwei Wochen nach der Antragstellung erfüllt werden. „Das setzt aber voraus, dass ein Unternehmer vor Ort umgehend verfügbar ist, der Antrag vollständig per Mail vorliegt und dann wirklich alles zusammenpasst.“
Zeitgleiche Verlegung geht nicht
Den Wunsch des Altendorfers, doch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und bei der Aushebung der Baugrube für Glasfaserkabel gleich auch den Wasserhausanschluss zu erneuern, kann Steggink nachvollziehen. Technisch realisierbar sei das aber nicht. Zwischen Glasfaserkabel und Wasserleitung muss ausreichend Abstand bestehen, der Graben für den Anschluss muss mindestens frostfreie 90 Zentimeter tief sein: „Dafür sind auf jeden Fall zusätzliche Tiefbauleistungen durch ein Fachunternehmen nötig“, betont Ramon Steggink.
Das müsse die Baugrube am Ende auch wieder fachgerecht verfüllen. Alles zusammen brauche Zeit. „Sollte es zu Irritationen zwischen dem Kunden und RWW gekommen sein, möchte ich mich dafür ausdrücklich entschuldigen.“
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
