Gepokert und gewonnen: Spiel auf Zeit um Wulfener Markt zahlt sich aus

© Frederik Mordhorst

Gepokert und gewonnen: Spiel auf Zeit um Wulfener Markt zahlt sich aus

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Der Wulfener Markt wird abgerissen. Das Land hat dafür 3,2 Millionen Euro locker gemacht. Damit wird der Weg zu einer neuen Mitte in Wulfen freigemacht. Ein Kommentar.

Dorsten

, 23.06.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

2015 habe ich mal eine Vision gehabt. Von einer Zwangsversteigerung des Wulfener Marktes. Davon, dass die Stadt bei der Zwangsversteigerung den Zuschlag bekommt. Und den Wulfener Markt abreißen lässt, um den Weg für die neue Mitte in Wulfen-Barkenberg freizumachen. So habe ich das seinerzeit kommentiert. Und kann es jetzt wieder tun.

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Der Gebäudekomplex, der in den 1980er-Jahren mal als schick und architektonisch herausragend galt, ist heute wegen der maroden Bausubstanz zu einem Fall für die Abrissbirne geworden. Die Schrottimmobilie am Markt kann man aber nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden lassen. Denn sie steht wahrscheinlich auf Altlasten. Asbest befindet sich auf jeden Fall im Gebäude. Die Beseitigung des brisanten Erbes kostet viel Geld. Das hatte die Stadt bislang nicht.

Die Millionen vom Land kommen wie gerufen. Sie bringen Bewegung in ein Spiel auf Zeit. Stadt und Entwicklungsgesellschaft Wulfen haben es mit hohem Risiko und zum Ärger einiger Bürger lange Zeit gespielt. Immerhin hätte die Immobilie bei der Zwangsversteigerung 2019 eine Million Euro einspielen können. Der potenzielle Investor hielt einer näheren Überprüfung nicht stand. Er war nicht seriös. Gut, dass die Dorstener nicht auf ihn hereingefallen sind. Sonst wäre aus dem Spiel auf Zeit eine unendliche Geschichte der Ruine geworden.