Christoph Beemelmans auf der B 224 vor vielen Feuerwehrfahrzeugen

Revierförster Christoph Beemelmans dankte noch am Abend des großen Waldbrands an A 31 und B 224 den Einsatzkräften der Feuerwehren. Am Tag danach gab er eine Ersteinschätzung zu den entstandenen Schäden ab. © Niklas Berkel

„Gefährliche Situation“ nach Waldbrand: Förster schätzt Schäden ein

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Von einer „gefährlichen Situation“ spricht Revierförster Christoph Beemelmans am Tag nach dem großen Waldbrand an A 31 und B 224. Er gibt eine Ersteinschätzung zu den entstandenen Schäden.

Dorsten

, 24.08.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Insgesamt 25.000 Quadratmeter Böschungs- und Waldfläche waren am Dienstagnachmittag in Brand geraten. Durch Funkenflug hatte sich das Feuer von der A 31 über die B 224 hinweg verbreitet. Zwei Waldflächen seien in Mitleidenschaft gezogen, so Beemelmans: zum einen eine Fläche, die Ferdinand Graf von Merveldt gehört, sowie die Waldfläche des RVR, für die Beemelmans Revierförster ist.

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Am Mittwochmorgen wurden Löschzüge aus Schermbeck erneut alarmiert, um Nachlöscharbeiten durchzuführen. Christoph Beemelmans und sein Team halten die Waldflächen derzeit genau im Blick, da die Trockenheit und Hitze es wahrscheinlich machen, dass Glutnester erneut aufflackern. „Wir müssen immer damit rechnen.“

„Riesenkompliment“ an die Feuerwehr

Angesicht von 25.000 Quadratmetern betroffener Fläche sagt Beemelmans, dass der Schaden „noch einigermaßen überschaubar“ sei. Wem er das zu verdanken hat, fügt er direkt hinzu: „Ich habe gestern schon der Feuerwehr ein Riesenkompliment gemacht.“ Die Wehren hätten „super zusammengearbeitet“ und man habe auch Glück gehabt, dass die Waldflächen durch die B 224 schnell erreichbar gewesen seien, so Beemelmans.

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Den Schaden werde man der Versicherung melden, sagt Beemelmans, wobei er letztlich noch nicht sagen kann, wie hoch dieser ausfällt. „Erst im nächsten Jahr weiß ich, ob die Bäume umfallen oder sie es noch mal packen.“ Schwierig sei die Situation im Privatwald des Grafen, da die steilen Standorte „schwer in Wald zu bringen sind“, so Beemelmans. „Das wäre ein irrsinniger Aufwand, das instand zu setzen.“

Bäume mit dünner Rinde gefährdet

Das Bodenfeuer hat viele Bäume an der Rinde beschädigt. Für Bäume mit dünner Rinde, wie die Buche, sei dies „ganz gefährlich“, sagt Beemelmanns. „Kiefern und Eichen sind da besser geschützt“, weil sie gröbere Borken hätten.

Doch nicht nur das Feuer an den Stämmen, sondern auch die Hitzeentwicklung könnte viele Bäume so stark geschädigt haben, dass sie den Brand am Ende nicht überleben. Vor allem wenn die Hitze- und Strahlungsentwicklung die Krone schädige, „kann es sein, dass die Bäume nächstes Jahr ausfallen“, sagt Beemelmans.

Alle Bäume, die davon betroffen sein könnten, würden nun markiert. „Wir werden dann jeden Einzelfall bewerten und schauen, ob der Baum es packt oder nicht.“ Für eine abschließende Schadensbewertung ist es also noch zu früh. Beemelmans hofft aber, „dass wir mit einem blauen Auge davonkommen“. Betroffen von dem Feuer sei etwa ein Prozent der Gesamtfläche des RVR in der Üfter Mark.