Für Übergangs-Bauwerk Lippebrücke in Dorsten wird in diesem Jahr für fünf Monate gesperrt

Lippebrücke in Hervest wird ab Sommer für fünf Monate gesperrt
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1926 wurde die Lippebrücke nahe Dorf Hervest (Buerer Straße) errichtet. In drei Jahren wird das Bauwerk also 100 Jahre alt. „Doch wir werden nicht warten, dass das Jubiläum gefeiert werden kann“, sagte Carsten Uhlenbrock, Fachdienstleiter im Tiefbauamt des Kreises Recklinghausen. Schon vorher soll der jetzige schwer sanierungsbedürftige Überbau für eine „Behelfsbrücke“ abgebaut werden, bevor diese Zwischenlösung nach rund drei Jahren durch eine ganz neue Brücke für die Kreisstraße 32 ersetzt wird.

Im Dorstener Bauausschuss gab Uhlenbrock kürzlich einen Zwischenstand zu den Planungen. Schon bald geht es mit den Vorarbeiten los. Damit die Arbeiten planmäßig durchgeführt werden können, müssen im künftigen Baufeld beiderseits des Flusses und östlich der Straße Bäume und andere Gehölze zurückgeschnitten und teilweise entfernt werden, bevor die Artenschutzzeit beginnt. Die Arbeiten beginnen am Mittwoch (22. Februar), je nach Witterung dauern sie um die drei Tage, teilt die Kreisverwaltung mit. In dieser Zeit wird die Brücke für den Verkehr gesperrt.

Die Lippebrücke Hervest liegt in einem besonders schützenswerten Gebiet. Darum gelten für die Arbeiten für die Herstellung der Behelfsbrücke und den Bau der künftigen Brücke auch besonders hohe Anforderungen, um Pflanzen und Tiere möglichst wenig zu beeinträchtigen, heißt es in der Pressemitteilung. In einem von Gutachtern mitentwickelten Konzept sei festgelegt, dass so wenig wie möglich, aber doch so viel wie nötig geschnitten und entfernt wird.

Planvorstellung
Im Dorstener Bauausschuss erläuterte Carsten Uhlenbrock die Umbaupläne für die Hervester Lippebrücke. © Michael Klein

Das Baufeld, auf dem Zufahrten und Bewegungsbereiche für die Baufahrzeuge eingerichtet, Materialien abgelagert, Kräne abgestellt, aber auch der Aushub der neuen Überbauteile aufgehäuft werden, wird nördlich der Lippe 3.800 Quadratmeter groß, südlich der Lippe 1.500 Quadratmeter, darin enthalten sind 1.500 Quadratmeter Waldfläche. Auf Anfrage erklärte die Kreis-Pressestelle, dass nach aktuellem Stand 43 Bäume gefällt werden müssten, die meisten davon auf der Südseite im Forstgebiet direkt an der Straße.

Lippebrücke
Die derzeitige halbseitige Verkehrsführung bleibt auch beim geplanten Interimsbauwerk bestehen. © Michael Klein

Die marode Brücke ist vor allem wegen Korrosions-, Lager- und Trägerschäden aus Sicherheitsgründen seit ein paar Jahren nur noch halbseitig befahrbar und für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ganz gesperrt. Die Schäden sind so groß, dass bis zum geplanten Neubau eine Interimslösung gefunden werden musste. „Für diese Zwischenlösung wird der Überbau angenommen und durch ein Modularsystem ersetzt“, so Carsten Uhlenbrock. „In diesem Zuge werden auch die Pfeiler ertüchtigt.“

Laut Pressestelle des Kreises sollen diese Bauarbeiten Mitte des Jahres beginnen. Das bedeutet für Auto- und Radfahrer: Die Lippebrücke wird für ungefähr fünf Monate für den Verkehr gesperrt. „Eine Teilsperrung ist nicht möglich, wegen der engen Dammlage haben wir Probleme, dafür Platz zu schaffen.“ Im Herbst soll dann die Behelfsbrücke eingeschoben werden. Die Baukosten für die Interimsbrücke betragen rund zwei Millionen Euro, davon 500.000 Euro für die Mietkosten der Modularteile für drei Jahre. Die Verkehrsführung soll auch beim Interimsbauwerk einspurig sein und durch eine Ampel geregelt werden.

„Wird wieder aufgeforstet“

Das Baufeld soll anschließend für die Dauer des 126 Meter langen und später deutlich breiteren Brücken-Neubaus so liegen bleiben. Auf Nachfrage der SPD erklärte Carsten Uhlenbrock, dass anschließend nicht nur diese Fläche wieder aufgeforstet werde, sondern weitere „grüne“ Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geschaffen würden.

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