So sieht das Atlantis von oben aus. Um den Außenbereich um ein Freibad auf dem ehemaligen Olymp-Grundstück zu erweitern, müsste die Brüderstraße links neben dem Atlantis versetzt werden.

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Freibad für Dorsten: SPD will neues Schwimmbad ans Atlantis andocken

rnAtlantis-Erweiterung

Gibt es mittelfristig doch eine Chance auf ein Freibad in Dorsten? Die SPD bringt ein Szenario ins Spiel, das Zuspruch erhält. Nur so neu, wie sie verkauft werde, sei die Idee gar nicht.

Dorsten

, 27.08.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim Kandidatengrillen des Jugendgremiums kam auch die Frage nach einem Freibad in Dorsten mal wieder auf den Tisch. Die Vertreter der Parteien waren sich im Grundsatz einig: Ein Freibad ist wünschenswert! Mehrere Politiker wiesen in ihren Statements aber auch darauf hin, dass eine Umsetzung angesichts der klammen Stadtkasse derzeit nicht zu realisieren sei.

Das war auch der Grund, warum Friedhelm Fragemann bei der Freibad-Frage das Schild „Enthaltung“ hob. „Wir haben als SPD-Fraktion selbst mehrere Vorstöße in der Vergangenheit gemacht“, sagte der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten beim Kandidatengrillen. „Die Sache ist schlicht und einfach unrealistisch!“

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Ganz losgelassen hat ihn die Frage aber offensichtlich nicht. Diese Woche verschickte die SPD eine Pressemitteilung mit der Überschrift: „Neuer Vorschlag des Spitzenkandidaten der Dorstener SPD-Fraktion: Koppelung des Atlantis mit einem Freibad“.

Darin entwirft Fragemann das seiner Meinung nach einzig realistische Szenario, das sich mittelfristig umsetzen lasse: „Ich sehe eine Möglichkeit, in Koppelung mit dem Atlantis die gegenüberliegende Fläche des ehemaligen Sportparks Olymp als Freibad zu entwickeln“, so Fragemann.

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Die Kooperation sollte so ausgestaltet werden, dass „beispielsweise mittels entsprechender Staffelung der Eintrittspreise bei bloßer Freibadbenutzung ein deutlich niedriger Eintrittspreis erhoben wird als bei einem Besuch im benachbarten Atlantis, wobei natürlich auch die Möglichkeit bestehen sollte, ein Gesamtpaket Freibad/Atlantis zu buchen.“ Die Brüderstraße müsse für ein solches Vorhaben verlegt werden, so Fragemann weiter, „was aber verkehrstechnisch und auch finanziell darstellbar wäre“.

Stockhoff: Szenario schon vor zwei Jahren besprochen

Für die breite Öffentlichkeit ist Fragemanns Vorschlag in der Tat relativ neu. Hinter den Kulissen, wo sich Politik und Verwaltung schon seit Jahren mit Möglichkeiten der Erweiterung des Atlantis beschäftigen, sei dieses Szenario aber schon im April 2018 beim „Workshop 2030“ mit dem Verwaltungsrat Bäder besprochen worden, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff. Fragemann gehört dem Gremium an, war nach eigener Aussage aber nicht bei besagtem Workshop dabei.

Jedenfalls gibt es in der Diskussion um die Erweiterung des Atlantis zwei unterschiedliche Ansätze, die laut Stockhoff auch unterschiedlich intensiv verfolgt wurden: „Auf der einen Seite wurde darüber nachgedacht, die Rampe vom Petrinum zu verlegen und so die Grünfläche hinter der VHS für das Atlantis nutzbar zu machen.“

Das Freibad in Sythen ist bürgerschaftlich organisiert. Ohne ein solches Engagement lasse sich ein Freibad in Dorsten nicht realisieren, sagt Bürgermeister Stockhoff.

Das Freibad in Sythen ist bürgerschaftlich organisiert. Ohne ein solches Engagement lasse sich ein Freibad in Dorsten nicht realisieren, sagt Bürgermeister Stockhoff. © privat

Hier war man sogar schon relativ weit. Es gab Kontakt zu Planern und Überlegungen, die Maßnahme ins Programm „Wir machen Mitte“ aufzunehmen. Weil andere Projekte aber wichtiger waren und die Gesamtmittel für alle Maßnahmen nicht aufgestockt werden durften, wurde der Gedanke erst einmal wieder zurückgestellt.

„Weiter wurde auch die Idee der Verlegung der Brüderstraße geäußert“, so Stockhoff. „Und damit auch die Schaffung der Möglichkeit, das Außengelände um die Olymp-Fläche zu erweitern.“ Konkret weiterverfolgt werden könne dieser Gedanke aber erst, „wenn Klarheit über die Wiederaufbauabsichten des Olymps besteht“, so Stockhoff.

Fragemann geht davon aus, dass die Stadt in absehbarer Zeit Zugriff auf das Gelände bekommt. Auch Stockhoff betont eine „grundsätzliche Sympathie für die Lösung“. Ohne bürgerschaftliches Engagement, wie beispielsweise bei den Hallenbädern in Lembeck und Wulfen oder dem Bürgerfreibad in Sythen, sei ein Dorstener Freibad allerdings nicht zu stemmen.

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