Frank Goosen las aus seinem aktuellen Buch „Kein Wunder“ im Gemeinschaftshaus Wulfen
Lesung
Dass man auch nördlich der Lippe seine Sprache versteht, daran bestand sowieso kein Zweifel. Der „Bochumer Jung“ Frank Goosen machte Donnerstagabend im Gemeinschaftshauses Wulfen Station.

Frank Goosen gastierte im Gemeinschaftshaus Wulfen. © Gregor Rößmann
Er las aus seinem aktuellen Buch „Kein Wunder“. Und das kam gut an, wenngleich sich die Organisatoren ein etwas volleres Haus gewünscht hätten. Die Protagonisten in Frank Goosens Geschichte sind für seine Leser alte Bekannte.
Ableger des Romans „Förster, mein Förster“
Das aktuelle Buch ist ein Ableger seines Romans „Förster, mein Förster“. Darin konnte man die Freunde „Förster“, „Brocki“ und „Fränge“ quasi 30 Jahre älter erleben. Aktuell wird noch einmal eine Geschichte der Jungs aus dem Jahr 1989 erzählt, als „Fränge“ kurz vor dem Mauerfall nach Berlin geflüchtet war, um scheinbar der Einberufung der Bundeswehr zu entgehen.
Die beiden anderen kommen zu Besuch und so nimmt das Drama seinen Lauf. Witzig und in „reinem Sächsisch“ mimt Goosen den ostdeutschen Grenzbeamten, auf den die Bochumer Jungs mit „Ruhrpott-Schnauze“ treffen. Ihr Kumpel Fränge genießt derweil sein Berliner Leben und strunzt mit seiner neuen Heimat, in der er scheinbar im Ost- und Westteil eine Liebesbeziehung unterhält.
Goosens Figuren aus Sicht der Wessis
Beim Zusammentreffen der Freunde wird es turbulent und die Zeit der Wende in Berlin wird durch Goosens Figuren aus Sicht der Wessis aufgezeigt. Die Lesung unterbrach der Autor immer wieder mit Anekdoten und berichtete von seinen eigenen Erinnerungen, wie zum Beispiel von dem „25 DM Zwangsumtausch“ beim Besuch Ost-Berlins („So viel Bier konnten wir gar nicht trinken“) und beschrieb den Mauerfall und die Zeit der Wende aus seinem ganz persönlichen Blick. Echt sympathisch, wie Frank Goosen die damaligen Zeiten noch einmal aufleben ließ und sein Publikum hörbar mitnahm.