Katrin Frendo (Westnetz) erklärt den Stromzähler-Tausch in Dorsten Fragen und Antworten

Katrin Frendo erklärt den Stromzähler-Tausch in Dorsten
Lesezeit

In den allermeisten Häusern drehte sich in den letzten Jahrzehnten ein sogenannter Ferraris-Zähler, um den Stromverbrauch zu messen - benannt nach Galileo Ferraris. Mittlerweile werden diese Modelle gegen digitale und smarte Zähler ausgetauscht.

Westnetz hatte zuletzt laut Ruth Pettenpohl von der Verbraucherzentrale Dorsten Schreiben verschickt und auf den bevorstehenden Austausch hingewiesen, was bei älteren Bürgern Ängste ausgelöst habe.

Warum werden die Stromzähler ausgetauscht?

Katrin Frendo von Westnetz: „Wir setzen in Dorsten, genauso wie in unserem gesamten Netzgebiet, planmäßig die gesetzlichen Vorgaben des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) um. Bisher wurden in Dorsten rund 15.000 Haushalte auf digitale Stromzähler umgerüstet.“

Wann sollen die digitalen Zähler die alten abgelöst haben?

Das MsbG schreibe den Austausch deutschlandweit bis 2032 vor, so Katrin Frendo: „Wir ersetzen in den kommenden rund zehn Jahren weiter kontinuierlich analoge Stromzähler durch moderne Messeinrichtungen.“

Was hat der Kunde von dem Austausch?

„Moderne Messeinrichtungen bieten im Vergleich zur analogen Zählertechnik detailliertere Informationen über den tatsächlichen Energieverbrauch sowie historische tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Energieverbrauchswerte der letzten 24 Monate“, so Katrin Frendo. Dies erhöhe die Transparenz über den Stromverbrauch. Dadurch könnten Kundinnen und Kunden „ihr Verbrauchsverhalten anpassen und damit auch Energie sparen“.

Welche Vorbehalte gegenüber den digitalen Zählern gibt es in Dorsten?

Laut Ruth Pettenpohl von der Dorstener Verbraucherzentrale hätten einige „aus der älteren Generation Angst, dass sie abgehört werden könnten oder sie die Zähler nicht mehr selber ablesen könnten“. Ihnen erklärt Pettenpohl, dass es sich bei ihnen nur um „digitale, aber keine smarten Zähler“ handele, die eingebaut würden.

Kann man sich gegen den Einbau eines digitalen Zählers wehren?

Diese Frage habe ein älterer Dorstener gestellt, sagt Ruth Pettenpohl. Fakt ist aber, dass dies nicht möglich ist. Der Austausch ist durch das Messstellenbetriebsgesetz festgelegt. Ab 2032 sind digitale Stromzähler Pflicht.

In welchen Fällen werden Zähler eingebaut, die aus der Ferne abgelesen werden können?

Katrin Frendo: „Durch die Nutzung eines intelligenten Messsystems, welches nach dem Gesetz etwa bei Kundinnen und Kunden mit einem Stromverbrauch über 6.000 kWh oder einer Einspeisung über 7kW eingebaut werden muss, werden ihnen zusätzliche Mehrwerte geboten.“

Dann werde die Vor-Ort-Ablesung durch Fernauslesbarkeit ersetzt. „Es besteht zudem die Möglichkeit einer Online-Visualisierung der eigenen Verbrauchswerte vom Vortag.“

Was ist das Ziel des Ganzen?

„Intelligente Messsysteme tragen maßgeblich zu einem erfolgreichen Gelingen der Energiewende bei“, so Katrin Frendo. Das Gesetz sehe vor, dass Kundinnen und Kunden „flexible Stromtarife, Mehrwertdienste und weitere innovative Visualisierungslösungen“ nutzen können. Ein Beispiel: E-Autos könnten dann geladen werden, wenn viel Strom aus Erneuerbaren Energien anfällt und dadurch der Strompreis gerade günstig ist.

Wo war der Ferraris-Zähler bislang ein Problem?

Bei sogenannten „Balkonkraftwerken“. Die Einspeisung von Solarstrom konnte alte Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre zum Rückwärtsdrehen bringen: aktuell noch eine Straftat. Laut eines aktuellen Gesetzentwurfs könnte dies künftig vorübergehend geduldet werden, bis ein digitaler Zähler eingebaut wird.

Tipi-Fest im Bürgerpark Dorsten: Ideen für die restlichen 3.000 bunten Woll-Quadrate gesucht

Dienstälteste Standesbeamtin Dorstens: Britta Humberg traut seit 30 Jahren ganz persönlich

„Endlich am Ziel“: Open-Air-Konzerte und neu gestaltete Terrassenbar im Bürgerpark Dorsten (mit Vide