
Jonas Hellerberg aus der Geschäftsführung der FloraWelt vor der derzeitigen Baustelle. Der Eingangsbereich wird derzeit umgebaut. © Berthold Fehmer
FloraWelt wird laut Jonas Hellerberg „heller, freundlicher, moderner“
FloaWelt
An der FloraWelt ist derzeit eine Baustelle. Jonas Hellerberg erklärt, welche Probleme das Gartencenter mit dem Umbau in den Griff bekommen will.
Jonas Hellerberg ist Assistent der Geschäftsführung, die aus seinem Vater Tobias Hellerberg und Thomas Busch besteht. Für den Umbau des Eingangsbereichs im laufenden Betrieb nimmt das Gartencenter laut Tobias Hellerberg derzeit „viel Geld“ in die Hand - und das hat mehrere Gründe.
„Wir bekommen eine komplett neue Eingangshalle“, sagt Tobias Hellerberg. Die Planung dafür ist bereits vor zwei Jahren begonnen worden. „Es wird heller, freundlicher, moderner“, sagt sein Sohn. Zudem soll die Fassade so angepasst werden, dass sie zum neuen Eingangsbereich passt.
„Wichtig, dass man mit der Zeit geht“
Das Gartencenter mit 9.000 Quadratmetern Fläche stammt aus dem Jahr 1993. Die Ladenfläche habe man in den letzten Jahren bereits „komplett umgekrempelt“, sagt Busch. Der Eingangsbereich sah im Vergleich zur Größe des Betriebs aber immer „gedrungen“ aus. „Früher war das eben so, so Tobias Hellerberg. Für die heutige Zeit passe das aber nicht mehr. „Es ist wichtig, dass man mit der Zeit geht. Die Kunden ändern sich - da muss man ein neues Bild schaffen.“ Von 3,50 Meter Höhe wird der Eingangsbereich auf 8 Meter „wachsen“ und dann den Giebel verdecken, auf dem derzeit der Schriftzug FloraWelt steht.
Nach dem Umbau werden Eingang und Fassade in Glas, Holzoptik und Sandwich-Paneelen in Anthrazit das neue Gesicht der FloraWelt sein. Durch die Paneele soll vor allem Energie eingespart werden, was in diesem Winter zum großen Thema werden könnte. Per Holzpellets werde der Markt beheizt, so Thomas Busch. Pro Heizperiode habe man etwa 25.000 Euro gezahlt, bei Pellet-Kosten pro Tonne von 175 Euro. „Wir gehen davon aus, dass wir auf 100.000 bis 125.000 Euro in diesem Winter kommen“, sagt Busch, denn der Pellet-Preis dürfte sich laut Lieferant auf 800 bis 900 Euro erhöhen.

So ähnlich wie in dieser Planung soll der Eingangsbereich der FloraWelt spätestens ab Oktober aussehen. © privat
Doch nicht nur optische und energetische, sondern auch praktische Gründe hat der Umbau. Zu eng seien die Wege für die Kunden gewesen. Und: „Der Kunde wollte immer durch den Ausgang rein“, so Tobias Hellerberg. Die Eingangstür werde nun „größer und einladender“ und die Wege sollen breiter werden.
Begehbare Kühlzelle für Schnittblumen
Eng wurde es regelmäßig auch durch den Schnittblumen-Bereich im Eingang. Dieser wird nun anders angeordnet und vergrößert. Und er bekommt zudem eine begehbare Kühlzelle, in der Kunden sich Blumen aussuchen können. Bisher wurden die Schnittblumen im separaten Kühlraum gelagert, sodass die Mitarbeiterinnen „immer hin- und hergehen mussten“, so Hellerberg. „Frischer, wohnlicher und gefälliger“ soll der Schnittblumenbereich laut seinem Sohn Jonas werden.
Die Arbeiten am Stahlbau und an den Fundamenten leistet eine niederländische Firma. Der Rest wird von Dorstener Handwerksbetrieben übernommen, mit denen die FloraWelt bereits seit Jahren zusammenarbeitet. Durch frühzeitige Bestellung hofft die Geschäftsführung, dass man Lieferschwierigkeiten aus dem Weg gehen konnte. Hellerberg: „Wir hoffen, dass das alles funktioniert.“ Bis zum 1. Oktober, vielleicht schon Mitte September soll der Umbau abgeschlossen sein. Auch der Vorplatz wird neu gestaltet: mit Sitzmöglichkeiten und Beeten, aber ohne den bisherigen Brunnen.
Kunden werden „etwas vorsichtiger“
Stichwort Lieferschwierigkeiten: Wie sieht die Situation derzeit im Gartencenter aus? Man habe vieles schon im letzten Jahr geordert. Aber was mit Dünger-Produkten, die zum Großteil aus der Ukraine stammten, im nächsten Jahr werde, wisse niemand. Die Kunden seien bereits aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen „etwas vorsichtiger“, sagt Busch, aber generell seien Krisen für die Gartenbau-Branche nicht so problematisch, „weil die Leute es sich zu Hause schön machen wollen.“
„Wie ein Fels in der Brandung“ ständen die Gartenbauer, sagt Busch. „Ein verregneter Sommer macht uns mehr zu schaffen als ein Krieg.“
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
