Zechengelände

Dafür, dass der Kreisrunde "Festplatz" in Dorsten (Bildmitte) bald auch wirklich Veranstaltungen beherbergen darf, hat die Politik jetzt den ersten Schritt beschlossen. © www.blossey.eu

Festplatz endlich mit Festen? Politik in Dorsten bringt Stein ins Rollen

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In Dorsten gibt es einen Festplatz, der bislang nicht für Veranstaltungen genutzt werden durfte. Jetzt brachte die Politik den ersten Stein ins Rollen. Doch es gibt noch viele offene Fragen.

Dorsten

, 17.10.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bislang schmückte diesen Ort ein Name, den er wahrlich noch nicht verdiente. Als „Festplatz“ wird nämlich seit Jahr und Tag ein kreisrundes, riesiges, geschottertes und abseits gelegenes Areal bezeichnet, auf dem allerdings noch nie irgendeine Veranstaltung stattgefunden hat.

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Ausnahme: ein ganz kurzes Gastspiel im Oktober 2018, als ein Orchester anlässlich des in Dorsten ausgerichteten NRW-Wettbewerbs für Fanfarenmusik sich dort marschierenderweise einer Jury zur Bewertung stellte.

Doch nun hat die Politik die Weichen dafür gestellt, dass dort vielleicht tatsächlich irgendwann größere Festivitäten über die Bühne gehen könnten. Es handelt sich um den städtischen Teil des Landschaftsbauwerks auf dem Fürst-Leopold-Areal im Grenzbereich der ehemaligen Zechen- und Ruhrgas-/Eon-Flächen.

Neuer Bebauungsplan soll Veranstaltungen erlauben

Der Umwelt- und Planungsausschuss hatte bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass die Stadt neben einem denkbaren Nutzungskonzept für den Platz auch einen Vorentwurf für einen möglichen Bebauungsplan erstellt, der endlich Veranstaltungen erlauben würde.

Auf der rund zwei Fußballfelder großen Fläche, auf der derzeit nur Grün und Gewerbebauten erlaubt sind, wurde ab 2013 in zweieinhalbjähriger Bauzeit im Auftrag der RAG Montan-Immobilien eine haldenartige Grünfläche gebaut. Dafür wurde der Bodenaushub der sanierten Eon-Fläche verwendet, der mit einer Abdichtung versiegelt wurde.

Daneben entstand der eigentliche Festplatz, der von einem mehrere Meter hohen Grünwall umschlossen ist und derzeit dank Absperrungen nur noch für Radfahrer und Fußgänger zugänglich ist, nachdem dort ungebetene motorisierte Besucher für Müll und Vandalismus gesorgt hatten.

Marschierende Musiker.

2018 durften während eines Musikwettbewerbs Spielleute auf dem Festplatz marschieren. © Michael Klein

„Der Bedarf für eine solche Veranstaltungsfläche ist da“, meint Dagmar Stobbe vom Planungsamt der Stadt. „Außer im Außenbereich haben wir so etwas nicht in der Stadt.“ Und nennt als Beispiel Zirkus-Gastspiele, große Vereins- und sonstige Festivitäten, auch offizielle Zusammenkünfte von Auto- oder Motorradfreunden.

Allerdings müssten im Zuge der jetzt folgenden Planungen und Untersuchungen noch viele Fragen geklärt werden.

Parken nur weit entfernt

Zum Beispiel zu den für größere Veranstaltungen nötigen Parkflächen und Verkehrswegen. Denn Parkmöglichkeiten gibt es nur etwas weiter entfernt und nur zu bestimmten Zeiten und die Zufahrten sind erheblich eingeschränkt. Ferner zu den Kosten für die noch fehlenden Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen. Denn das wird nicht gerade billig für die Stadt.

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Auch die möglichen Lärmbelastungen müssten noch eingehender untersucht werden. Ein erstes Lärmgutachten vor ein paar Jahren hatte ergeben, dass in Richtung Wenge insbesondere ein Bauernhof besonders stark betroffen wäre. „Und eine Zufahrtsstrecke müssten wir noch schwerlasttauglich ausbauen“, so Dagmar Stobbe.

Von allen diesen ungeklärten Dingen sei abhängig, was auf einem „Veranstaltungsplatz Fürst Leopold“ zu welchen Zeiten überhaupt möglich sein dürfe. Sobald der Vorentwurf vorliegt, wird die Politik erneut beraten und - im Falle einer Zustimmung - die Öffentlichkeit beteiligen.