Erste Wahlprognose: Der Gewinner im Wahlkreis 71 steht wohl fest, aber...

© Grafik Leonie Sauerland

Erste Wahlprognose: Der Gewinner im Wahlkreis 71 steht wohl fest, aber...

rnLandtagswahl 2022

Drei Wochen vor der Landtagswahl scheint festzustehen, wer den Wahlkreis 71 gewinnt. Eine erste Prognose zeigt aber auch: Der Bekanntheitsgrad ist gar nicht so entscheidend fürs Ergebnis.

Dorsten, Haltern, Marl, Datteln

, 24.04.2022, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sieben Kandidaten bewerben sich am 15. Mai im Wahlkreis 71 um ein Direktmandat im Landtag. Der Sieger, der künftig die Interessen der Menschen aus Dorsten, Haltern, Marl-Polsum sowie Datteln-Ahsen und der Bauernschaft Ostleven in Düsseldorf vertreten soll, scheint festzustehen.

Nach Berechnungen des Portals election.de wird der Halterner Josef Hovenjürgen auf direktem Wege nach Düsseldorf zurückkehren. Im Landtag ist der amtierende Generalsekretär der NRW-CDU seit 20 Jahren. Die Wahlforscher gehen derzeit davon aus, dass der 59-Jährige am 15. Mai 40 Prozent der Erststimmen erhält.

Verschiedene Faktoren berücksichtigt

Die Wahlkreisprognose wird nach einem von election.de entwickelten Projektionsverfahren erstellt, das verschiedene Faktoren berücksichtigt. „Außer den Ergebnissen bisheriger Wahlen im Wahlkreis werden die Trends der aktuellen Umfragen auf Bundes- und Landesebene sowie die bereits nominierten Kandidaten und das voraussichtliche Stimmensplitting mit unterschiedlicher Abgabe der Erst- und Zweitstimmen in die Voraussage mit einbezogen“, sagt Geschäftsführer Matthias Moehl. „Bei der letzten Landtagswahl 2017 haben wir in 117 von 128 Wahlkreisen den Gewinner korrekt vorausgesagt.“

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Der voraussichtliche Sieg des CDU-Kandidaten käme indes nicht überraschend. Dorsten und Haltern gelten in dem neuen Wahlkreis als Hochburgen der CDU. Zudem ist Hovenjürgen der mit Abstand bekannteste und erfahrenste Kandidat in der Erststimmen-Riege. Und doch verdeutlicht die Prognose: Der Bekanntheitsgrad ist gar nicht so wichtig.

Die Partei zieht, die Kandidatin profitiert

Denn Sandy Meinhardt (SPD), ärgste Widersacherin von Hovenjürgen, ist selbst in ihrer Heimatstadt Dorsten politisch bislang nur wenig in Erscheinung getreten. Die stellvertretende Kassiererin des dortigen Stadtverbandes erhält laut election.de trotzdem 34 Prozent der Stimmen - weil eben die SPD zuletzt wachsende Zustimmung erfahren hat.

Dass die Landtagswahl alles andere als eine Personenwahl ist, gilt ebenso für Grünen-Kandidatin Maya Wischnewski. Die junge Halternerin ist politisch ebenfalls ein ziemlich unbeschriebenes Blatt bislang, kommt aber nach jetzigem Stand immerhin auf 13 Prozent.

AfD-Kandidat wohl im Landtag

Chancenlos sind erwartungsgemäß auch die übrigen Kandidaten, allesamt aus Dorsten: Lutz Ludwig (FDP) erhält - Stand jetzt - 5 Prozent der Stimmen, Lisa Ellermann (Die Linke) 3 Prozent und Manuel Seth (Die PARTEI) einen Prozent.

AfD-Kandidat Dr. Daniel Zerbin aus Dorsten-Lembeck würde sein persönliches Ergebnis (6 Prozent) vielleicht nicht begeistern, allerdings steht der Kriminologe auf Platz 11 der Landesliste seiner Partei und wird mit großer Wahrscheinlichkeit in den Landtag kommen.