Erst die Nichte, dann die Tochter: Rentner fällt auf Betrüger nicht herein

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Erst die Nichte, dann die Tochter: Rentner fällt auf Betrüger nicht herein

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Erst die Nichte, dann die Tochter: Telefonbetrüger haben zum zweiten Mal versucht, einen Rentner aus Dorsten um sein Geld zu bringen. Doch der fiel auf das Theater wieder nicht herein.

Rhade

, 11.01.2022, 19:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit tränenerstickter Stimme meldete sich die junge Frau bei Alfons Windbrake. Die Anruferin gab sich als Tochter aus, die gerade einen Unfall gehabt hätte. Sie sei zwar nicht schuld gewesen, aber...

„Da ahnte ich schon, um was es gehen wird“, bestätigte der Rentner aus Rhade wenig später der Redaktion. Denn mit Telefonbetrügern kennt sich Alfons Windbrake aus.

Eine Nichte gibt es, die Tochter nicht

Schon einmal hatte eine junge Frau versucht, ihm telefonisch Geld abzuschwatzen. Sie gab sich als Nichte aus, die angeblich finanzielle Sorgen hatte. Eine Nichte hat Alfons Windbrake tatsächlich, trotzdem blieb er misstrauisch, erkundigte sich und fiel nicht auf den Schwindel herein. „Aber die Betrüger hatten offenbar Erkundigungen über mich eingeholt.“

Diesmal jedoch flog der Betrugsversuch sofort auf. Denn Alfons Windbrake hat keine Tochter. Die Anruferin, eine „gute Schauspielerin“, wie er sagt, spürte schon bald, dass sie an den Falschen geraten war, und legte abrupt auf. Trotzdem ist davon auszugehen, dass sie es an anderer Stelle, möglicherweise in Dorsten, wieder versuchen wird.

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Der sogenannte „Enkeltrick“, den es natürlich auch in anderen Variationen gibt, gehört nach Angaben der Polizei zu den beliebtesten Betrugsmaschen. Sie empfiehlt in solchen Fallen, den Anrufer stets um seinen vollen Namen zu bitten, umgekehrt aber keine familiären Details preiszugeben.

Mögliche finanzielle Forderungen des Anrufers sollten immer erst mit Familienangehörigen besprochen werden. Deshalb stets eine Rufnummer verlangen, um sich zurückzumelden - und dann die Polizei einschalten.

Betrüger gaben sich als Telekom-Mitarbeiter aus

Im Oktober 2021 war ein 85-Jähriger aus Rhade auf eine andere Betrugsmasche hereingefallen. Die beiden Täter gaben sich als Mitarbeiter der Telekom aus, hatten es aber auf Geld und Schmuck abgesehen. Der eine lenkte schließlich den alten Mann ab, der andere räumte einen Safe leer.

Das Kommissariat für Opferschutz ist in der Polizeiwache Wulfen-Barkenberg (Marktallee 25) stationiert. Kontakt: Tel. (02361) 55 33 44 oder E-Mail an RE.KK.KPO@polizei.nrw.de