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Ende der Maskenpflicht - ein ungutes Gefühl bleibt
Meinung
Im November soll in NRW die Maskenpflicht im Unterricht fallen. Die Meinungen dazu gehen auseinander. Trotz vieler Argumente für den Wegfall bleibt ein ungutes Gefühl. Ein Kommentar.
Für viele Kinder - Ausnahmen gibt es sicherlich - gehört die Maske inzwischen zum Schulalltag dazu, wie das Pausenbrot oder das Federmäppchen. Sie wissen, dass sie sie davor schützt, sich in der Schule mit dem Coronavirus zu infizieren.
Für sie ist das Tragen der Maske normal geworden. So normal, wie das Leben während einer Pandemie nun einmal ist. Unbestritten ist, dass die Schulen irgendwann wieder zu der Normalität zurückkehren müssen, in der wir vor März 2020 gelebt haben.
Doch die Frage ist, wann dafür der richtige Zeitpunkt ist. Experten sagen nicht nur einen erneuten Anstieg der Corona-Infektionszahlen in den nächsten Wochen und Monaten voraus, sie warnen auch vor einer deutlichen Zunahme von anderen Infekten. Auf der anderen Seite berichten Psychologen und Therapeuten von negativen Folgen des Maskentragens für die Entwicklung und Kommunikation der Kinder.
Bald könnte es einen Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren geben. Der Gedanke, dass sich mein Schulkind, kurz bevor es sich durch eine Impfung schützen könnte, mit dem Coronavirus infiziert, ist für mich schwer zu ertragen. Wie hoch das Risiko trotz Tests und Lüften in den Schulen ist, kann ich nicht einschätzen. Daher bleibt ein ungutes Gefühl und eine Sorge, die rational vielleicht nicht greifbar ist.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
