„So sehen Sieger aus“, sangen schon Sekunden nach der Entscheidung die Fans des Gewinnerteams „Brinkert“. Und das war nicht zu überhören, denn die Kirchhellener Gartengeräte-Spezialisten hatten die mit Abstand größte Fangruppe im Gepäck.
„Unsere Mitarbeiter haben alle Bekannten und Verwandten mobilisiert und die sind auch schon relativ früh hier angereist“, verrät Jens Basten vom Team Brinkert.
Und „Brinkert“ ist bei den Eisstock-Masters längst kein unbekannter Name mehr. „Vor zehn Jahren hatten wir uns just for fun angemeldet und sind seither immer mit dabei“, erzählt uns Jens Basten – nichts ahnend, dass das Team an diesem Abend noch zum strahlenden Sieger avancieren würde. Denn zunächst einmal galt es, die Gruppenphase der Finalrunde zu überstehen. Hier hatte die späteren Sieger harte Widersacher erwischt. „Ein wenig Glück ist immer dabei, aber je weiter man kommt, desto mehr Ehrgeiz wird geweckt“, ergänzt Jens Basten.
Platz 3 im vergangenen Jahr
Und der Ehrgeiz wurde bei Brinkert allein schon durch die Platzierung im Vorjahr geweckt, denn schon damals belegte das Team den 3. Platz, nachdem es zunächst 2:2 im kleinen Finale hieß und auch hier der Entscheidungswurf gegen die Ritter der Tafelrunde zugunsten des Teams Brinkert entschied.
Diesmal traf man im Finale auf die Schädelgruppe und auch dieses Duell war wieder an Spannung kaum zu überbieten. Zunächst deutete alles auf einen Sieg der Schädelgruppe hin. Mit einer 2:1-Führung im Rücken landete der letzte Eisstock der Gegner im Zielkreis. Nun musste Brinkert kontern, sonst wäre der Sieg verloren gewesen. Und der letzte Wurf saß. So hieß es 2:2 und es kam zum Entscheidungswurf.

Ein Münzwurf war nötig, um festzulegen, wer zuerst werfen sollte oder musste. Dieser kleine Punktsieg ging bereits an die Kirchhellener. Und so musste die Schädelgruppe den Anfang machen. Deren Werfer verfehlte jedoch den Zielkreis. Aber noch war nichts entschieden. Jetzt war Team Brinkert an der Reihe und beim alles entscheidenden Wurf hatte Brinkert wiederum das Glück auf seiner Seite. Der Eisstock landete zwar auch nur am Rande des Zielkreises, doch am Ende war man näher dran. Damit stand der Sieger 2024 fest: Team Brinkert!
Dagegen konnten Vorjahressieger „Offiziere Holsterhausen Dorf“ ihren Triumph von 2023 nicht wiederholen. Zwar zogen die Holsterhausener souverän in die Zwischenrunde ein, doch hier endete am 17. Spieltag die Mission „Titelverteidigung“. Denn Hansa Eisstock und Familie 2020 verwiesen die Offiziere auf Rang drei, was zugleich das Aus bedeutete. Dafür mischte – wie schon im Vorjahr – Weihnachtspilsbier als zweites Team der letztjährigen Finalrunde auch diesmal wieder ganz vorne mit.
304 Teams traten an
Dennoch scheiterte Weihnachtspilsbier im Halbfinale ausgerechnet am Team Brinkert, das sich in dieser Partie souverän durchsetzen konnte. Im zweiten Halbfinale unterlag Griswold’s der Schädelgruppe, sodass sich schließlich Weihnachtspilsbier und Griswold’s im kleinen Finale gegenüberstanden. Hier war schließlich Griswold’s siegreich.
Ob der Pokal der Griswold’s in der Vitrine landet, muss sich aber noch herausstellen. Denn das gute Stück, das erstmals mit einem Eisstockspieler verziert ist, landete im Trubel der Siegerehrung auf dem Boden, wodurch der Eisstockspieler auf dem Pokal nun kopflos ist. Aber der Freude tat das an diesem Abend keinen Abbruch.
Mit 304 Teams war das diesjährige Masters wieder ein kaum zu überbietendes Event. „Es gibt zwar Turniere mit mehr Teams, aber die spielen dann auch in einem anderen Modus, sonst könnten die das gar nicht bewältigen“, so Organisator Hans Schuster, der den Finaltag wieder in bewährter Manier mit Florian Klomfass moderierte.
„Wir hatten an den 31 Turniertagen insgesamt 748 Spiele, 2.992 Kehren, über 23.930 geworfene Eisstücke, circa 2.000 Teilnehmer und rund 15.000 Zuschauer“, ergänzt Schuster voller Stolz die diesjährige Statistik. Zudem habe es in diesem Jahr (Stand: Sonntagabend) keinen Polizeieinsatz beim Winterzauber gegeben.
Anmeldungen für 2025 laufen
Auch 2025 wird es weitergehen. „Die Anmeldung läuft schon. Bislang haben wir schon über 400 Anmeldungen“, so Schuster bei der Siegerehrung. Und da gab es gleich einen doppelten Grund zur Freude für die vier Erstplatzierten: Die sind bei den Volksbank-Eisstock-Masters 2025 schon gesetzt.
Am Ende stand aber nicht nur der sportliche Erfolg im Vordergrund, sondern vor allem das Gemeinschaftsgefühl. Die Vielfalt der Gruppen erstaunt die Veranstalter immer wieder: Von Lehrern, über Betriebe bis hin zu Schützen- oder Kegelvereinen war auch in diesem Jahr wieder ein bunt gemischtes Teilnehmerfeld am Start.
„Ich bin stolz darauf und freue mich, dass sich das Turnier so toll entwickelt hat. Als ich vor 14 Jahren hier erstmals moderierte, waren gerade mal sechs Teams am Start“, erinnert sich Florian Klomfass bei der Verabschiedung der Besucher.
Ganz verabschiedet hat sich der diesjährige Winterzauber mit dem Finale des Eisstockschießens aber noch nicht: Nach dem Abschlussevent mit Salvatore Manusco am Montagabend steht an Heiligabend um 11 Uhr noch ein Weihnachtsfrühschoppen auf dem Programm.
Weitere Impressionen auf dorstenerzeitung.de
Anmeldungen für Eisstockmasters 2025 schießen in die Höhe: Dorstener Veranstaltungen weiter beliebt
Eisstockmasters 2024 in Dorsten: Spannende Kämpfe auf dem Marktplatz