Erwin Biedermann bleibt in seinen letzten Tagen als Schäfer nichts erspart. 50 Jahre hat er als Wanderschäfer gearbeitet, als am 16. Februar erstmals im Dorstener Norden ein Wolf mehr als ein Dutzend Tiere seiner Herde in Rhade tötete. Schon da erklärte Biedermann, dass er aufhören wolle. Ein anderer Wolf attackierte dann am 19. März erneut seine Herde in Lembeck.
„Am Donnerstag werden die Schafe verladen. Dann hat sich das für mich erledigt“, sagt Erwin Biedermann. „Es war eine sehr schöne Zeit, aber jetzt ist es vorbei.“ Bislang ist er jeden Tag um 6 Uhr aufgestanden: „Dann werde ich einen Tag bis 14 Uhr im Bett liegen und schlafen. Ich werde es zumindest versuchen“, sagt er.
Diebstahl in Schlafhütte
Etwas ärgerlich ist er darüber, dass er in seinen letzten Tagen als Schäfer auch noch bestohlen wurde. Am Freitag hatte er seine Schlafhütte in der Nähe der A 31 kurz verlassen, um mit dem Fahrrad zur Tankstelle zu fahren und Zigaretten zu holen. Als er zurückkehrte, merkte er, dass er beklaut worden war.
Denn es fehlte eine Gasflasche. Mit dieser und einem Brenner hatte Erwin Biedermann die Hütte, die weder Strom- noch Wasseranschluss besitzt, beheizt. Abends merkte Biedermann, dass auch seine Taschenlampe verschwunden war. Und: Der Versicherungsschein für seine Ape war weg. Bei der Polizei gemeldet habe er das nicht, sagt Biedermann: „Das ist eine Lappalie.“ Sauer ist er trotzdem: „Das gehört sich nicht. Das ist widerlich.“
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