Ein Minarett wie in Marl
Pläne abgestimmt
Nach mehreren Vorgesprächen sind die Pläne für den Moscheeumbau und den Bau eines Minaretts nun mit der Stadt abgestimmt worden. Die beiden Architekten Axel Steinau und Christian Löer werden nun die Bauanträge für das Vorhaben stellen.
"Am Mittwoch haben wir mit der Stadt letzte Details besprochen. Wir können jetzt die Bauanträge fertigstellen und einreichen", sagten die Dorstener Architekten Axel Steinau und Christian Löer auf Anfrage. Steinau erläuterte, dass der Umbau in seiner ursprünglichen Form den örtlichen Gegebenheiten angepasst worden sei: "Der Gebetsraum für die Männer sollte nach ersten Vorstellungen beträchtlich in Richtung Innenhof erweitert werden. Das hätte der Gemeinde aber die Möglichkeit genommen, Veranstaltungen im Hof abzuhalten. Auch für ein Minarett wäre dann kein Platz gewesen."
Kein Lautsprecher
Das Minarett selbst soll vom Fuß bis zur Kuppel 17,85 Meter statt angedachter 23 Meter messen. Eine Mondsichel, Emblem der Muslime, wird die Spitze markieren. Der Gebäudekörper, die ehemalige denkmalgeschützte Hervester Post, ist 16 Meter hoch. "Das Minarett überragt die Moschee minimal und wird wegen seiner Lage im Innenhof erst sichtbar, wenn man am Gebäude vorbeigeht oder vorbeifährt", machte Christian Löer deutlich. "Das Minarett wird kein Turm, der über einen Rundlauf begehbar ist. Außerdem gibt es keine Lautsprecher", so Löer. "Es wird so ähnlich aussehen wie der Turm der Moscheegemeinde in Marl-Hamm", lieferte Steinau ein in unserer Region bekanntes Beispiel.
Kurzfristiger Wunsch
Dass die Ditib-Moscheegemeinde erst sehr kurzfristig den Wunsch nach einem Minarett äußerte, nachdem die Pläne für den Umbau schon vorgestellt worden waren, findet Axel Steinau nicht bedenklich: "Für Muslime gehört zu einer Moschee ein Minarett", sagte er. Der Gedanke sei kurzfristig bei den Vorgesprächen vorgetragen worden und dann in die Planung eingeflossen. In Moscheeausbau und -umbau sowie die Errichtung des Minarettes sähen die Verantwortlichen bei der Stadt grundsätzlich kein Problem, hat Axel Steinau den Gesprächen am Mittwoch entnommen.
Štadtbaurat Holger Lohse: "Wir waren einige Zeit dazu im Gespräch. Es galt, den Spagat zwischen dem denkmalgeschützten Gebäude und dem legitimen Wunsch nach einem traditionellen Minarett-Turm mit städtebaulichen Vorgaben für das Terrain rund um den Holzplatz zu schaffen. So wie es aussieht, haben wir nun eine für alle tragbare Lösung gefunden." Mustafa Coban, Vorsitzender der Ditib-Moscheegemeinde, wollte den aktuellen Sachstand gestern nicht kommentieren: "Axel Steinau macht das alles für uns", sagte er.