Ehrung bei großer Gala in Dorsten Ursula Küsters widmet ihr ganzes Leben dem Ehrenamt

Von Dorstener Zeitung
Ehrung bei Gala: Ursula Küsters widmet ihr ganzes Leben dem Ehrenamt
Lesezeit

Mit einer mehrstündigen Gala hat die Stadt Dorsten am Freitagabend in der Aula der St. Ursula-Realschule besonderes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Umrahmt von einem wie immer stimmungsvollen Unterhaltungsprogramm wurden erstmals explizit auch junge Menschen geehrt. Die vielleicht „wichtigste“ Preisträgerin stand nicht zum ersten Mal im Rampenlicht - ein Überblick:

Ehrung für das Lebenswerk

Die Jury hatte Ursula Küsters schon 2020 für diese Auszeichnung vorgesehen, doch dann fiel die Gala wegen der Pandemie aus. Drei Jahre später hat sich an der Einschätzung nichts geändert, denn die umtriebige Lembeckerin hat „über Jahrzehnte immer wieder etwas Neues angestoßen und trotz all der Anerkennung und Erfolge immer weiter gemacht“.

„Ulla“, wie sie Freunde und Bekannte nennen, Küsters hat den Förderverein der Don-Bosco-Schule aufgebaut, ist seit Jahren Vorsitzende des Fördervereins für das Seniorenzentrum, hat das dortige Dorfcafé mit aufgebaut und ist Mitbegründerin der Lembecker Stadtteilkonferenz.

Ursula Küsters
Lebenswerk: Die Lembeckerin Ursula Küsters beeindruckt seit Jahrzehnten durch vielfältiges Engagement und stößt immer neue Projekte an. © Guido Bludau

Die Lembeckerin hat die Flüchtlingshilfe Lembeck-Rhade ins Leben gerufen, als deren Sprecherin wurden sie und andere im Jahr 2016 mit dem Sonderpreis für herausragendes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Aktuell kümmert sie sich um eine ukrainische Familie in Lembeck und hat vor wenigen Wochen im Lehrerzimmer der ehemaligen Laurentiusschule ein ganz neues Angebot geschaffen, nämlich ein gemeinsames Mittagessen einmal in der Woche für Menschen, die alleine leben oder wenig soziale Kontakte haben.

Auszeichnung: fünf Ehrenamtliche

Ursula Buberl (Rhade) arbeitet seit etwa 35 Jahren beim SSV Rhade, praktisch und im Vorstand. Sie leitet seit einem Vierteljahrhundert die Altenkreistreffen der Evangelischen Kirche und kümmert sich außerdem um Senioren in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Begründung der Jury: „Ursula Buberl ist ein Beispiel für Treue und Zuverlässigkeit im Ehrenamt und außerdem ein Beispiel dafür, das Leben um sich herum wahrzunehmen und die Dorfgemeinschaft zu stützen.“

Ursula Buberl fehlte bei der Preisverleihung am Freitagabend. Sie bekommt ihre Ehrennadel in der kommenden Woche von Bürgermeister Tobias Stockhoff zu Hause verliehen.

Christian Gruber (Wulfen) hat 2006 die Internetplattform „Wulfen-Wiki“ ins Leben gerufen. Mit der Kamera ist er oft in seinem Heimat-Stadtteil bei Veranstaltungen anzutreffen, leitet Führungen und ist immer auf der Suche nach Besonderheiten. Außerdem ist es ihm wichtig, den besonderen Charakter von Barkenberg als Planstadt lebendig zu halten.
Begründung der Jury: „Christian Gruber stärkt die Bedeutung, die Barkenberg auch für ganz Dorsten über die Stadtgrenzen hinaus hat. Sowohl wissenschaftlich als auch kulturell interessierte Gäste von außen bekommen durch seine Arbeit einen spannenden Zugang.“

Chrstian Gruber
Christian Gruber macht sich sehr um Wulfen und Barkenberg verdient. © Guido Bludau

Elke Stein-Hecky (Wulfen) war 1994 Mitbegründerin des Fördervereins der Wittenbrinkschule und setzte sich in außergewöhnlichem Maße für ihn ein. Seit 16 Jahren ist sie Vorsitzende, obwohl ihre Kinder die Grundschule schon lange verlassen haben.

Begründung der Jury: „Elke Stein-Hecky wird insbesondere auch für ihr stetes Weitermachen in ihrer Aufgabe ausgezeichnet, obwohl sie selber vom Schulbetrieb gar nicht mehr betroffen ist.“

Elke Stein Hecky
Elke Stein-Hecky ist der Wittenbrinkschule seit Jahrzehnten verbunden. © Guido Bludau

Nils Huxoll (Altstadt) hat seit Sommer 2022 fast 100.000 Zigarettenkippen in Dorsten gesammelt. Er hat die Gruppe „Müllfrei Dorsten“ gegründet, hier postet er wöchentlich einen Bereich im Stadtgebiet und lädt zu einer bestimmten Zeit ein, dort die Natur zu entmüllen. Bis zu einem Dutzend Menschen schließen sich ihm bei diesen Aktionen an.

Begründung der Jury: „Nils Huxoll räumt nicht nur die Natur auf, er nimmt sich dabei für jeden Zeit und geht mit den Menschen ins Gespräch. Außerdem investiert er dabei viel Mühe in die Verbreitung der Idee über die Medien.“

Nils Huxoll
Nils Huxoll animiert auch andere Menschen, sich für den Umweltschutz zu engagieren. © Guido Bludau

Nico Wischerhoff (Hardt) ist seit seiner Konfirmation 2011 in der evangelischen Kirchengemeinde tätig, zunächst als Konfirmandenhelfer und danach bei TenSing, im Verlauf auch mit Leitungsaufgaben. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Dorsten, unterstützt zudem durch sein technisches Know-how den Bürgerschützenverein auf der Hardt und den Freizeitverein „Hardt am Limit“. Zurzeit leitet er außerdem die Technikgruppe der Kirchengemeinde, in der er junge Menschen fit macht, Veranstaltungen zu beschallen.

Begründung der Jury: „Bei Nico Wischerhoff ist in besonderer Weise erkennbar, dass er mit seinen Fähigkeiten andere Bürger unterstützt. Die Vielfalt in seinem Engagement ist beeindruckend.“

Nico Wischerhoff
Nico Wischerhoff beeindruckte die Jury mit der Vielfalt seines ehrenamtlichen Engagements. © Guido Bludau

Sonderpreis: Dorstener Zahnärzte

Ideengeberin Dr. Swantje Engels und die Vereinigung Dorstener Zahnärzte (VDZ) sammeln seit 1999 Zahngold und stiften den Erlös gemeinnützigen Zwecken. Der organisatorische Aufwand ist groß. Seit 2016 stellt die VDZ die Erlöse dem Hospiz-Freundeskreis Dorsten zur Verfügung - inzwischen etwa 300.000 Euro.

Begründung der Jury: „Mit dieser Aktivität zeigen die Zahnärzte eine besondere gesellschaftliche Solidarität. Das Projekt kann als Leuchtturm gelten, weil es die umfassenden Möglichkeiten und die Schlagkraft aufzeigt, die Bürger entfalten können.“

Dr. Swantje Engels
Sonderpreis: Dr. Swantje Engels und die Vereinigung Dorstener Zahnärzte sammeln Zahngold für wohltätige Zwecke. © Guido Bludau

Junges Engagement

Für den erstmals ausgeschriebenen Preis standen mit Alina Khashei (Holsterhausen), Jonas Spickermann (Hardt) und Theresa Heiming (Reken/Lembeck) drei Kandidaten zur Auswahl. Die Entscheidung musste das Publikum während der Veranstaltung treffen. Darüber und über den Verlauf der Gala berichten wir in einem gesonderten Artikel.

Mehr zu der Veranstaltung am Samstag auf dorstenerzeitung.de

Unterwegs im Naturschutzgebiet: 715 kg Müll und Schrott - „Man schämt sich schon als Anwohner“

Ortsteilrundgang Barkenberg soll Sinne für das Besondere und Problematische schärfen

Die „Junge Gemeinschaft“ in Lembeck trägt ihr Alter mit Humor