Tierhilfe in Dorsten Hohe Ausgaben bei Igelhilfe - Katzenprojekt geht wichtigen Schritt

Hohe Ausgaben bei Igelhilfe - Katzenprojekt geht wichtigen Schritt
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Mehrere Gemeinsamkeiten einen Karina Timmer, Simone Paul-Urff und Conny Sander: Die drei Frauen setzen sich mit Herzblut für Tierwohl ein - vor allem für Igel und Katzen in Dorsten. Doch die Ehrenamtlerinnen eint ebenfalls ein Problem finanzieller Natur. Denn Tierschutz, das wird in Gesprächen mit allen Frauen deutlich, ist teuer.

Karina Timmer, die gemeinsam mit Simone Paul-Urff federführend bei der Igelhilfe Dorsten ist, erzählt: Gut 1.000 Euro seien pro Monat notwendig, um die Kosten zu decken. „Das variiert natürlich je nach Verletzung und Krankheiten der Igel“, sagt Timmer. Die 52-Jährige fügt hinzu: „Wir schwimmen nicht in Geld. Aber wir können alle Rechnungen bezahlen.“ Und das vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und den Verkauf von Kalendern mit Igelfotos.

Zwei große Kostenpunkte

Mit zu den größten Kostenpunkten gehören für den Verein Katzenfeuchtfutter und eine spezielle Aufzuchtmilch aus dem Tierhandel. Mit beidem werden kranke und verletzte Igel, aber auch Jungtiere wieder aufgepäppelt. Hinzu kommen steigende Tierarztkosten.

Timmer erklärt: „Wir selber pflegen einige wenige schwerverletzte Tiere. Der Großteil unserer Arbeit ist die Hilfestellung und Beratung der Igelfinder, wie sie mit den Tieren umgehen sollen.“ Gut 310 Finder hätten sich in diesem Jahr gemeldet.

Für die Igel sei dieses Jahr sogar „einen Tacken schlimmer“ gewesen als die Vorjahre, meint Timmer. Die Ursache dafür sieht sie im Klimawandel. „Es sind immer weniger Insekten da“, erklärt Timmer. Diese sind das Hauptfutter für die Igel. Sie fügt hinzu: „Zudem gibt es immer weniger Lebensraum für die Tiere: weniger Büsche, Steinvorgärten oder Baubauungsgebiete.“

Vereinsstatus bringt mehrere Vorteile

Die Vorteile eines Vereins, darunter die Einnahme von Mitgliedsbeiträgen und das Ausstellen von Spendenbescheinigungen (ermöglicht eine Absetzung der Spende von den Steuern), möchte auch Conny Sander nutzen. Sie hat bereits in diesem Jahr die wichtige Entscheidung getroffen, ihr Streuerkatzenprojekt in den Verein „Streunerkatzen Dorsten“ umzuwandeln.

Denn auch Conny Sander ist auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Weit mehr als 10.000 Euro habe sie in diesem Jahr für die Katzen ausgeben. Darunter fallen Kosten für Futter und tierärztliche Behandlungen. Sander bilanziert: 3.200 Kilogramm Nassfutter habe sie benötigt und 35 Katzen kastrieren lassen. Und das oftmals nachts.

Große Pläne für 2024

Sander blickt optimistisch auf das nächste Jahr. Erste Pläne hat sie bereits im Kopf: Zunächst sollen die Mitgliedsanträge für den neu gegründeten Verein veröffentlicht werden (unter 18 Jahren: 15 Euro jährlich, über 18: 30 Euro jährlich). Zudem möchte sie den Garagenflohmarkt zugunsten der Katzen wiederholen, der Anfang Dezember stattgefunden hat.

Eine größere Aktion möchte sie zudem in Hervest starten. „Ich möchte auf Vereine aus dem Dorstener Umkreis zugehen, die sich ebenfalls um Streunerkatzen kümmern, damit wir gemeinsam in einer Nachtaktion alle unkastrierten Katzen einfangen können“, sagt Sander. In dem Stadtteil gebe es enorm viele Streunerkatzen. Nach einer solchen großangelegten Fangaktion könnten dann die Tiere kastriert und die unkontrollierte Vermehrung deutlich eingedämpft werden.

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