Durchfall und verklebtes Gefieder: Amselkinder mit Rührei gefüttert

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Durchfall und verklebtes Gefieder: Amselkinder mit Rührei gefüttert

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Die beiden Jungvögel waren in einem beklagenswerten Zustand, als sie ins Tierheim Dorsten gebracht wurden. Ihre Finder hatten es zwar gut mit ihnen gemeint, aber etwas völlig Falsches getan.

Dorsten

, 06.06.2021, 16:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Das Gefieder war gelb-weiß verklebt, „die beiden Tiere hatten Durchfall und wohl auch schlimmes Bauchweh“, sagt Marina Hinz vom Tierschutzverein Dorsten über die beiden Amselkinder, die am Samstag in einem bedauernswerten Zustand im Dorstener Tierheim abgegeben wurden. Die Finder der beiden Vögel hatten nämlich „in eigentlich guter Absicht“, wie Marina Hinz betont, die Tiere mit Rührei gefüttert.

„Gut gemeint ist aber nicht immer gut gemacht“, sagt die 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Amselmütter schwingen in der Regel nicht die Pfanne, um ihren Nachwuchs zu versorgen.“ Aber zum Glück kamen die beiden Jungvögel schnell wieder auf die Beine. „So etwas kann aber auch tödlich enden“, weiß Marina Hinz.

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Deswegen bittet sie die Menschen, die Vögel finden und sie dann ins Tierheim bringen: „Kein Futter und kein Wasser!“ Finder sollten sich zunächst die Frage stellen, ob der Vögel wirklich Hilfe braucht: „Bitte nicht einfach jeden Ästling einsammeln“, sagt sie.

„Handtuch-Nest“ formen

Wenn die Frage mit „Ja“ beantwortet wird, sollte der Fundvogel vernünftig untergebracht werden: „In einem Karton ein kleines Nest aus einem Handtuch formen, Vogelkind aufrecht reinsetzen.“ Wer weitere Fragen in einem akuten Notfall hat, bekomme „Erste-Hilfe“ rund um die Uhr schnell und unkompliziert in der Facebook-Gruppe „Wildvogelhilfe-Notfälle“.