Dorstener wollen den „Schwächsten" helfen Historische Postkarten als Kalender

Lions Club will den „Schwächsten der Gesellschaft" helfen
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In der Straßenbahn durch Dorsten fahren? Das war mal eine Zeit lang möglich. Ganz zur Verwunderung von Hildegard Overfeld und ihren Mitstreiterinnen. Was sie in ihrer Arbeit gelernt haben: Dorsten hat eine lange Geschichte.

Zusammen mit dem Stadtarchiv bringt der Lions Club Dorsten-Lippe erneut einen Jahreskalender mit historischen Postkarten raus. Das Geld geht an „die Schwächsten der Gesellschaft in jeder Beziehung“, sagt Overfeld.

Sie hat zusammen mit Annette Hoffrogge, Agnes Hartling sowie Gerda Kringel die Motive in Zusammenarbeit mit Martin Köcher, Leiter des Stadtarchivs Dorsten, ausgesucht. Besonders Kringel habe die Arbeit durch ihre Geschichten zu den Fotos lebendig gemacht. „Eine Straßenbahn in Dorsten? Gab es nie“, war sie sich laut Overfeld erst sicher - um dann doch in ihren Gedanken Erinnerungen hervorzurufen.

Der 2022er-Kalender war die erste Auflage. Damals wie heute war das Ziel, „historische Aufnahmen zu zeigen, die noch nicht veröffentlicht wurden“, sagt Overfeld. Der Erlös im vergangenen Jahr ging an die Von-Ketteler-Schule und die Haldenwangschule - insgesamt 6.000 Euro.

Aufgrund des Erfolges gibt es den Kalender für das nächste Jahr erneut. Diesmal haben die Macher versucht, in jedem Monat einen anderen Stadtteil Dorstens abzubilden. „Was gar nicht so leicht war“, wie Overfeld betonte.

Hildegard Overfeld hält den Kalender in ihrer Hand.
Der Dorstener Postkartenkalender hat historische Bilder aus verschiedenen Stadtteilen. © Niklas Berkel

Der Kalender kostet 20 Euro und ist in der Stadtinfo gegenüber den Mercaden und im Perspektivehaus (An der Molkerei 24) zu erwerben. Außerdem gibt es ihn am kommenden Sonntag (6. November) beim Lichterfest. Dort hat der Lions Club seinen Stand auf dem Markplatz in der Nähe des Alten Rathauses.

Den Erlös wird der Lions Club Dorsten-Lippe wieder spenden. Diesmal an die Tafel und das Dorstener Frauenhaus. „Durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben beide einen hohen Bedarf an Hilfen“, sagt Overfeld. An sie sei oft nicht gedacht worden, deswegen möchte der Lions Club sie unterstützen.

Idee für 2024er-Auflage

Overfeld geht davon aus, dass der Erlös in diesem Jahr die 6.000 Euro vom vergangenen Jahr übertreffen könnte. „Wir haben viele Unterstützer dazugewonnen, sodass wir die Druckkosten schon raus haben.“

Eine Idee für einen 2024er-Kalender hat sie auch schon. „Dann könnten wir eine Gegenüberstellung machen, von alten Fotos und wie es heute dort ausschaut.“ Zuerst können sich die Dorstener aber den Kalender fürs nächste Jahr kaufen - und sich im Januar in die Szene versetzen, wie es gewesen sein muss, als eine Straßenbahn durch Dorsten fuhr.

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