Dorstener Winterzauber trotzt der Energiekrise Eisstockschießen und andere Überraschungen

Macher des Dorstener Winterzaubers trotzen der Energiekrise
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Das wird es so schnell nicht noch einmal geben: Winterzauber mit Public Viewing zur Fußball-WM. Trotz aller Vorbehalte gegen Katar als Austragungsort einer Fußball-WM - die Veranstalter Luca Schlotmann und Hans Schuster wollen es jedem einzelnen Dorstener überlassen, ob er die WM boykottiert oder nicht.

Schlotmann: „Wir werden die Spiele mit deutscher Beteiligung sowie die Final-Begegnungen in der Eisstockhalle und auf einem großen Bildschirm im Zelt zeigen. Wir können die fragwürdige Wahl für Katar nicht ändern, glauben aber, dass gemeinsames Fußballgucken gerade in diesen Zeiten eine fröhliche Grundstimmung herbeizaubern kann.“

Überhaupt soll der Winterzauber ja dazu dienen, die Gesellschaft in schwierigen Zeiten zusammenzubringen, Raum zu bieten für unbeschwerte Begegnungen. Dieser Raum ist zu Beispiel die Eisstockbahn, die erneut Schauplatz der Eisstockmasters sein wird, bei der 380 Teams um die 256 Plätze konkurriert haben.

Eisstockbahn auf Kunststoff

Es gibt diesmal kein Eis, auf dem die Eisstöcke um die beste Lage kämpfen, sondern eine Kunststoffbahn. Schlotmann: „Die Eisherstellung braucht viel zu viel Energie, das verbietet sich in diesem Winter sowohl ethisch als auch ökologisch.“ Weil sich das auch künftig nicht ändern werde, haben die Veranstalter in eine hochwertige Kunststoffbahn aus einem Material investiert, auf dem in München sogar die Eishockey-Profis dem Puck hintersausen.

Fürs Eislaufen ist die in diesem Jahr die 7 mal 16 Meter große Bahn noch zu klein, als „Trostpflaster“ wird allerdings ein Eisstock-Wettbewerb für Kinder von 10 bis 15 Jahren aufgelegt. Mit fünf Spielern im Team, einem erwachsenen Teamleiter und 15 Euro Startgeld pro Team soll der Nachwuchs seinen eigenen Master ausspielen. Anmeldungen an alice.roesner@dr-schlotmann.de. Im nächsten Jahr, so hoffen Schlotmann und Schuster, soll auf dem Marktplatz dann auch wieder Eislaufen möglich sein.

Start am 11. November

Eisstockschießen auf dem Marktplatz
Die Eisstockmasters finden ab sofort auf Kunststoff statt. © Guido Bludau (Archiv)

Der Winterzauber beginnt am 11. November und endet mit dem Frühschoppen am Heiligen Abend. Der Abend zuvor steht wieder unter dem Motto „Heimkommen“, wenn sich Menschen auf dem gemütlichen Marktplatz treffen, die zu Weihnachten mal wieder nach Dorsten gekommen sind und mit den Hiergebliebenen treffen, bevor sie sich an Weihnachten der Familie widmen.

Während am 23. Dezember das Stimmengewirr der Besucher den Sound macht, gibt es an jedem Samstag Musik. Unter den DJs, die beim Winterzauber auflegen, ist erstmals auch die Dorstener DJ-Ikone Peter Suttrop. Ihm gehört die Bühne am 26. November. Stadtstrand-Sounds, Zauberei an der Loop-Maschine sowie ein noch geheim gehaltener Special Guest unterhalten die Besucher an den anderen Samstagen.

Hackschnitzel für den Boden

Selbstverständlich wird auch wieder das große Zelt aufgebaut und gemütlich eingerichtet. Hackschnitzel sollen zum einen für den Ausgleich des schiefen Bodens und zum anderen für warme Füße sorgen. Denn ein wenig geheizt wird nur das kleine Gastrozelt, für das im vorigen Jahr eine sparsame Ölheizung angeschafft worden sei.

Das Winterzauber-Zelt auf dem Dorstener Marktplatz
Der Dorstener Winterzauber ist besonders an Samstagabenden gut besucht. © Ralf Pieper (Archiv)

Schuster und Schlotmann versichern, dass auch diesmal alles „umsonst und draußen“ stattfindet, Public Viewing inklusive. Schlotmann: „Wir wollen alle Dorstener dabei haben.“ Eine Verzehrpflicht besteht auf dem Marktplatz nicht. Winzerglühwein und Eierpunsch sollen erstmals in Tassen mit „Dorstener Winterzauber“-Aufdruck verkauft werden. Vielleicht der Beginn einer neuen Sammeltassen-Edition.

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