Marina Hinz muss nicht lange überlegen, was sie zum Jahr 2023 sagt. Die zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins berichtet: „Das Jahr war sehr arbeitsreich.“ Und das sagt die Tierliebhaberin nicht einfach so.
Denn, so führt Hinz aus, „wir haben noch nie so viele Tiere aufgenommen wie in diesem Jahr.“ Bereits Mitte Dezember habe sie grob überschlagen und 530 Tiere gezählt, die 2023 neu ins Tierheim aufgenommen worden sind. „Vom Wellensittich bis zur Ziege ist alles dabei gewesen“, sagt sie.
„Konnten nicht alle Tiere aufnehmen“
Das Dorstener Tierheim verzeichnet also ein Rekordjahr. Und es hätten durchaus noch mehr Tiere Hilfe gebrauchen können. Hinz: „Wir konnten nicht alle Tiere aufnehmen, für die wir angefragt worden sind.“

Denn irgendwann käme das Tierheim an seine Kapazitätsgrenzen. Deswegen geht Marina Hinz nicht unbedingt davon aus, dass im nächsten Jahr ein neuer Rekord an aufgenommenen Tieren aufgestellt wird. „Aber“, sagt sie, „eine Entspannung wird wohl auch nicht eintreten.“
Marina Hinz ist stolz auf das, was das fast 80-köpfige Team bislang geleistet hat. 70 Helferinnen und Helfer kümmern sich ehrenamtlich - und das 365 Tage im Jahr. Die zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins sagt: „Ich sehe es als großen Erfolg, dass wir so helfen konnten, wie wir es getan haben.“
Weiterarbeiten mit „viel Herz und Leidenschaft“
Und genau da möchte Hinz 2024 anknüpfen. Ihr Weihnachtswunsch für die Tiere im Tierheim: „Dass unsere Mannschaft so weiter arbeitet wie bisher. Mit genauso viel Herz und Leidenschaft.“
Beides braucht es, um sich dauerhaft beispielsweise mit Hund, Katze oder Mehrschweinchen zu kümmern. Viele Familien scheint das zu fehlen, wenn Haustiere als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum landen. Dem versucht das Tierheim entgegenzuwirken.
Wie in der Vergangenheit auch, gibt es deshalb über Weihnachten und Silvester einen Vermittlungsstopp. Dieser ende erst wieder im Januar. Hinz sagt ebenfalls: „Abgaben sind mittlerweile ein Dauerthema. Die Listen sind lang und immer voll.“
Gebäudesanierung steht an
Damit das Team mit den zahlreichen ehrenamtlichen Kräften diese Liste künftig etwas besser abarbeiten kann, nimmt es 2024 ein großes Projekt in Angriff. „Wir haben noch zwei alte Gebäude, da werden wir drangehen müssen“, sagt Hinz. Unter anderem müssten Schäden ausgebessert werden. „Das ist viel Arbeit und kostet viel Geld.“
Geld ist ein gutes Stichwort. Denn wie zum Beispiel der Verein Streunerkatzen Dorsten oder die Igelhilfe ist auch der Tierschutzverein beziehungsweise das Tierheim auf Spenden angewiesen. Abschließend bewerten könne sie das Spendenjahr erst nach den Weihnachtstagen.
Hinz meint: „Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Spenden.“ Sie fügt hinzu: „Wir haben zum Glück eine treue Spenderschaft. Aber wir merken auch die Auswirkungen von Inflation und Co. Die Leute geben nur noch das aus, was sie haben.“
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