Die Landwirte in Deutschland sind sauer. Die Steuerbefreiung für Fahrzeuge sowie die Agrardieselvergütung sollen wegfallen. Zumindest, wenn es nach der Bundesregierung geht. Das sei der Tropfen gewesen, „der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagt der Dorstener Bernd Lienemann.
Er ist Ortsverbandsvorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) in Lembeck. Und er gehört zu den Landwirten, die Anfang Januar gegen die geplanten politischen Entscheidungen protestiert haben. Rund 80 Traktoren hatten sich an der Wienbachstraße getroffen, ehe sie sich auf den Weg zur großen Demonstration nach Recklinghausen gemacht haben.
„Politik hat sich noch nicht bewegt“
Gut vier Wochen nach dieser Aktion sagt Bernd Lienemann: „Die Politik hat sich noch nicht bewegt.“ Aber: „Es gibt wohl Gespräche über Kompromisse, deren Ergebnisse noch nicht an die Basis gedrungen sind.“

Und genau deshalb planen die Landwirte des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes eine neue Aktion - damit ihre Anliegen weiterhin gesehen werden.
Stattfinden soll diese am Mittwoch (31.1.) zwischen 6 und 13 Uhr - parallel zur Haushaltsdebatte im Bundestag. Bernd Lienemann erklärt: „Wir wollen ein Blinklicht-Konzert veranstalten.“ Damit schließen sich die Dorstener Landwirte dem Aufruf des Verbandes an, der die Aktion kurzfristig ins Leben gerufen hatte.
Eingeschaltete Warn- und Blinklichter
Dezentral und an den Hauptstraßen wollen die Landwirte ihre Schlepper postieren, mit eingeschalteten Warn- und Blinklichtern. Es sei jedem Landwirt selbst überlassen, mitzumachen. Er geht davon aus, dass es auch in anderen Stadtteilen Dorstens ähnliche Aktionen gibt.
Lienemann erläutert: „Wir werden uns nicht vorher treffen.“ Und das Wichtigste, so der Lembecker weiter: „Wir werden die Straßen nicht blockieren.“ Möglicherweise könnten die Fahrzeuge aber auf Seitenstreifen postiert werden.
Der Landwirt betont: „Wir wollen es aber auf keinen Fall so machen wie die Kolleginnen und Kollegen in Frankreich.“ Mit Traktoren, Anhängern und anderen Fahrzeugen haben sie beispielsweise Autobahnen in Richtung Paris blockiert. Stattdessen spricht er von einer „Mahnwache“ für die Anliegen der Landwirte. In der Hoffnung, dass diese in der Haushaltsdebatte und der Politik generell mehr Gehör finden.
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