Dorstener können Obstbäume leasen

Neues Geschäftsmodell

Weil das jahrelange juristische Hickhack mit der Stadtverwaltung um seinen geplanten Hundeauslaufplatz nicht zu einem für ihn akzeptablen Ende führte, bietet Karl-Heinz Tripp nun auf seiner Wiese das Geschäftsmodell "Obstbaumleasing" an - mit dem Nebeneffekt, dass Nutzer ihre Hunde mitbringen können.

Altendorf-Ulfkotte

, 05.04.2016, 16:17 Uhr / Lesedauer: 2 min
Karl-Heinz Tripp bietet nun auf seiner Wiese an der Bochumer Straße Streuobst-Leasing an statt des geplanten Hundeauslaufplatzes. "Natürlich dürfen die Nutzer ihre Hunde jeden tag mitbringen", sagt er.

Karl-Heinz Tripp bietet nun auf seiner Wiese an der Bochumer Straße Streuobst-Leasing an statt des geplanten Hundeauslaufplatzes. "Natürlich dürfen die Nutzer ihre Hunde jeden tag mitbringen", sagt er.

8500 Quadratmeter groß ist die Wiese an der Bochumer Straße, sie liegt kurz vor der Ortsgrenze zu Gelsenkirchen. 26 Obstbaumstämmchen hat der 61-jährige KFZ-Sachverständige und Landwirt hier gesetzt, einige der Bäume beginnen gerade zu blühen. Die Pflege der Bäume übernimmt er. Kirschen, Birnen, Pflaumen und Äpfel können dann diejenigen ernten, die einen Leasingvertrag für ihren ganz persönlichen Baum abschließen. "Für 300 Euro im Jahr, Kündigung jederzeit", sagt Karl-Heinz Tripp: "Ich will ja niemanden knebeln." Interessenten können für zwei Euro Eintritt aber auch einen Schnuppertag buchen.

Bäume täglich besuchen

Der Altendorfer betont, dass die Leasingpartner ihren Baum täglich besuchen können. "Natürlich auch mit Hund, die Tiere werden dort die gleiche Entspannung finden wie ihre Halter." Die Streuobstwiese, die bis auf 80 Bäume erweiterbar ist, ist durch eine Absperrung vom Rest der Weide getrennt. "Damit die Hunde, die sich dort in der Auslaufzone aufhalten, nicht gegen die Stämme pinkeln oder ihre Häufchen unter die Bäume setzen können", so der Altendorfer.

Die Halter müssen gewisse Bedingungen erfüllen: Versicherung und Impfschutz vorlegen, ihre Hunde müssen andere Hunde tolerieren, läufige Hündinnen sollten nicht mitgebracht werden, Hundekot ist zu entsorgen. Angst davor, dass die Vierbeiner auf die viel befahrene Bundesstraße laufen, müssen Frauchen oder Herrchen nicht haben: Die gesamte Streuobstwiese ist durch 1,50 Meter hohen Maschendraht eingezäunt. An diesem Zaun entzündete sich damals die Auseinandersetzung mit der Stadt. "Hätte ich den Hundeauslaufplatz als Gewerbe angemeldet, wären die Umzäunung genehmigungspflichtig gewesen", so Karl-Heinz Tripp: "Bei der künftigen landwirtschaftlichen Nutzung ist das nicht nötig", erklärt er.

Rechtsstreit endet mit Vergleich

Der damalige Rechtsstreit mit der Stadt mündete im Jahre 2013 in einem Vergleich. "Den wollte ich aber so nicht hinnehmen", sagt Karl-Heinz Tripp. "Gib dem Kind doch einen neuen Namen", habe er damals als Tipp bekommen. Seitdem hat er gegrübelt, was er alternativ machen könnte. "Heutzutage muss man sich ja etwas einfallen lassen, um selbst einfachste Dinge realisieren zu können."

Eröffnung ist am kommenden Samstag (9. April) "bei Grillwürstchen und leichten Getränken". Wer Interesse an einem Baum-Leasing hat, kann sich bei Karl-Heinz Tripp unter Tel. (02362) 41652 melden.

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