Dorstener Innenstadt bald ohne Post-Filiale Rückzug aus den Mercaden

Innenstadt ist ab Montag ohne Post-Filiale: Rückzug aus den Mercaden
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Einen Einschreibebrief abgeben? Geld bei der Postbank abholen? Beratung in Porto-Fragen? In der Innenstadt ab Montag nicht mehr möglich, denn Martin Schwenk macht seinen Laden in den Mercaden dicht. Er hat den Mietvertrag für sein Zeitschriften- und Lotto-Toto-Geschäft gekündigt und auch die Partnerschaft mit der Deutschen Post.

Das sei so kurzfristig geschehen, hieß es auf Nachfrage am Donnerstag bei der Pressestelle der Deutschen Post in Düsseldorf, dass das Unternehmen noch keine Übergangslösung habe installieren können. Aber es sei selbstverständlich Ziel der Post, ihren kompletten Service auch weiterhin in der Innenstadt anzubieten. Bis dahin könne es allerdings noch dauern. Die nächstgelegene Post-Filiale an der Kirchhellener Allee 92 (Bäckerei Krietemeyer) sowie die Poststellen in den Stadtteilen übernehmen solange den Dienst.

Vakuum ab 2. Januar

Martin Schwenk behält seinen Tabak-, Lotto- und Zeitschriftenladen an der Essener Straße 1. Auch den dortigen DHL-Paketshop wird er weiter betreiben. „Ich bin mit der Deutschen Post im Gespräch“, sagt Schwenk, „ob ich dort künftig auch den vollen Service anbieten kann, wie ich das in den Mercaden getan habe.“ Am 2. Januar wird das aber definitiv nicht der Fall sein.

Die Schließung seines Geschäfts in den Mercaden habe wirtschaftliche Gründe, erklärt Schwenk im Gespräch mit der Dorstener Zeitung. „Umsätze, Personalkosten und Miete müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Das war zuletzt nicht mehr der Fall an diesem Standort.“ Dieses Missverhältnis könne auch die Partnerschaft mit der Post nicht wettmachen, die auf Provisionsbasis funktioniere. „Die Post beteiligt sich nicht an der Miete, sie zahlt für die erbrachte Leistung.“

Der Laden von Martin Schwenk an der Essener Straße
Martin Schwenk wird künftig nur noch den Laden an der Essener Straße betreiben. Auf jeden Fall mit DHL-Paketshop, vielleicht irgendwann auch wieder mit Post-Voll-Service. © Petra Berkenbusch

Nun also der Rückzug zu den Wurzeln an die Essener Straße 1, wo sich die Ziele der Post und von Martin Schwenk vielleicht eines Tages treffen, wenn man sich handelseinig werden sollte über die Fortführung der Partnerschaft. So ganz schnell scheint das allerdings nicht zu gehen.

Und die Postbank-Kunden?

Ungewiss ist auch noch die Zukunft der Postbank-Filiale, die ebenfalls bei Martin Schwenk in den Mercaden untergebracht war. So kurios es klingen mag: Deutsche Post und Postbank sind getrennt unterwegs. Von der Postbank war am Donnerstag keine Stellungnahme zu bekommen und die Post weiß nichts über die Pläne der Bank.

Im Internet empfiehlt die Postbank ihren Kunden: „Wenn kein Postbank- Geldautomat oder keine Filiale der Postbank in Ihrer Nähe ist, nutzen Sie kostenfrei die Automaten der Cash Group. Dazu gehören die Geldautomaten von: Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank.“ Da können die Dorstener in der Innenstadt lange suchen.